Auf Instagram teilte die Anlaufstelle Islamdiversity in der Moschee mit, es habe immer "hässliche Nachrichten" wie Beleidigungen und Morddrohungen gegen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gegeben: "Traurigerweise hat diese Gefahrenlage neue Dimensionen erreicht." Alle Angebote, die in Person stattfinden, würden deshalb bis auf Weiteres abgesagt. Unter den rund 700 Mitgliedern der 2017 von Ates eröffneten Moschee sind auch viele queere Muslime.
Anfang der Woche hatte das Nachrichtenportal "t-online" über Anschlagspläne auf die liberale Moschee in Berlin-Moabit berichtet. Die Anschlagspläne seien nach der Festnahme mehrerer Islamisten im Juli bekannt geworden. Auf einer Webseite des "Islamischen Staats Provinz Khorasan" (ISPK) sei die Moschee als "Ort der Teufelsanbetung" und potenzielles Anschlagsziel benannt worden.
Die Autorenvereinigung PEN Berlin erklärte am Freitag ihre Solidarität mit Moschee-Gründerin Seyran Ates. Der islamistische Terrorismus bedrohe auch in Deutschland die offene Gesellschaft, erklärte PEN Berlin-Sprecher Deniz Yücel. Hierzulande gebe es niemanden, deren Leben seit so langer Zeit von Islamisten bedroht werde wie Seyran Ates.
Yücel betonte: "Der Hass dieser Leute auf alles und jeden, der nicht in ihre Streichholzschachtel-Welt passt, ist keine fehlgeleitete Reaktion auf irgendwelche Missstände." Es gehe darum, "dass diese Leute das freie Denken und das freie Leben hassen".