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Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, bezeichnete sein Gespräch mit Huber Aiwanger als "sachlich". (Archivbild)
Nach Treffen mit Aiwanger
Schuster: Kritik am Umgang mit Vorwürfen bleibt
Das zwischen Zentralratspräsident Josef Schuster und Bayerns Wirtschaftsminister Huber Aiwanger in München anvisierte Gespräch über die "Flugblatt-Affäre" hat am Freitag (22. September) in München stattgefunden. Schuster bezeichnete es als "sachlich", blieb aber bei seiner Kritik zum Umgang mit den Vorwürfen.

Der Zentralrat der Juden in Deutschland informierte am Freitag in München in einer knappen Mitteilung darüber, dass das geplante Treffen zwischen Präsident Josef Schuster und dem bayrischen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger über die sogenannte antisemitische "Flugblatt-Affäre" stattgefunden habe. Schuster sagte dazu: "Das Gespräch war sachlich." Zeitgleich erneuerte er in seinem Statement seine Kritik: "Vor allem den unmittelbaren Umgang von Hubert Aiwanger mit den ihm zur Last gelegten Vorwürfen sehe ich allerdings als problematisch an. Das habe ich ihm so auch mitgeteilt."

Laut einem Bericht der Rheinischen Post erklärte Hubert Aiwanger (Freie Wähler) ebenfalls am Freitag, dass er mit Schuster ein "konstruktives Gespräch geführt" habe, indem er erklärt habe, "warum er Form und Zeitpunkt der Berichterstattung gewisser Medien" gegen ihn kritisiere. Weitere Informationen über Inhalte des Gesprächs sind bisher nicht bekannt.

Schuster selbst hatte sich Anfang Sepember gegenüber evangelisch.de zu der Affäre geäußert. Er vermisse bei Aiwanger "eine wirkliche innere Auseinandersetzung mit den Vorwürfen und seinem Verhalten zur Schulzeit", sagte er. Aiwanger steht seit Ende August wegen eines antisemitischen Flugblattes unter Druck, das in seiner Schulzeit in seiner Tasche gefunden wurde. Er bestreitet, der Urheber zu sein. Nach Bekanntwerden der Vorwürfe erklärte Aiwangers Bruder Helmut, er habe das Flugblatt verfasst.

 

Anfang September hatte der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) verkündet, seinen Stellvertreter nicht aus dem Amt zu entlassen, weil das angesichts der Beweislage nicht verhältnismäßig sei. Er legte Aiwanger jedoch Gespräche mit jüdischen Gemeinden nahe.