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Thorsten Latzel, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, stellt fünf Forderungen zur Stärkung der Suizidprävention. Vor allem einsame ältere Menschen und Kinder benötigen aus seiner Sicht mehr Unterstützung.
Suizidprävention
Latzel fordert gesetzliche Verankerung
Anlässlich des Welttags der Suizidprävention fordert Präses Thorsten Latzel eine gesetzliche Verankerung und finanzielle Förderung der Suizidprävention. In seinem Blog schreibt er: "Unabhängig von der weiteren Diskussion einer gesetzlichen Regelung der Suizidassistenz ist aus kirchlicher Perspektive eine Stärkung der Suizidprävention dringend notwendig."

Der Welttag der Suizidprävention wird jährlich am 10. September begangen. Die Evangelische Kirche im Rheinland und das Diakonische Werk Rheinland-Westfalen-Lippe hätten langjährige Erfahrungen mit unterschiedlichen Formen der Suizidprävention, so schreibt es der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland in seinem Blogbeitrag.

"Dazu gehören vor allem verschiedene Angebote der Seelsorge. Die Telefon- und Chatseelsorge stellt ein besonders niederschwelliges Angebot dar, das überall in Anspruch genommen werden kann." Wichtig seien auch die Angebote der Kirchen in der Krankenhausseelsorge, der Notfallseelsorge und der Schulseelsorge. "Ein besonders wichtiges Angebot in der letzten Lebensphase sind die kirchlichen Hospize."

5 Forderungen zur Stärkung der Suizidprävention

Neben einem Gesetz fordert Latzel vier weitere Verbesserungen zur Stärkung der Suizidprävention. So müsse die Sensibilität für psychisch erkrankte Menschen erhöht werden, da ihr Suizidrisiko acht- bis zehnmal größer sei als das der Allgemeinbevölkerung. "Deshalb sollten auf regionaler wie kommunaler Ebene Programme entwickelt werden, die zur Enttabuisierung beitragen."

Notwendig seien auch die Qualifizierung von Kontaktpersonen sowie spezielle Projekte gegen Alterssuizid. "Einsamkeit im hohen Alter ist ein wesentlicher Risikofaktor und ein großes soziales Problem im Stillen", schreibt der Präses. Dem könne beispielsweise eine gemeinwesenorientierte Altenarbeit entgegengesetzt werden.

Besonders wichtig ist Latzel zudem die Prävention gegen Kinder- und Jugendsuizide. Sie müsse "grundlegende Aufgabe schulischer und außerschulischer Arbeit mit Jugendlichen werden und dabei immer auch Gewaltprävention berücksichtigen".