Der zweischiffige, frühgotische Hallenbau mit hochgotischem Fünfachtelschluss werde seit der Corona-Pandemie aufgrund der veralteten Heizung nicht mehr genutzt. Zentraler Gottesdienstort der Gemeinde sei die aus dem 13. Jahrhundert stammende und ebenfalls unter Denkmalschutz stehende gotische Walpurgiskirche am Marktplatz. Zum Gebäudebestand zählten auch mehrere Gemeinde- und Pfarrhäuser.
Zunächst sei allerdings geplant, die seit 1959 im Eigentum der Kirchengemeinde befindliche Dreifaltigkeitskirche und das der Stadt gehörende ehemalige Klosterareal einer kulturellen Nutzung zuzuführen, erläuterte Remy. Gemeinde und Stadt hätten sich bereits darauf verständigt, gemeinsam eine sogenannte Machbarkeitsstudie zu finanzieren.
Für die Nutzung von Kirche und Areal als Konzert- und Theaterstandort werbe auch eine "Kulturinitiative Klostergarten", der zahlreiche Kulturschaffende und -interessierte der Stadt angehörten.
Die Dreifaltigkeitskirche sei ein bedeutender Ort der Reformation, betonte Remy. Hier habe der in Alsfeld geborene Augustinermönch und erste Promovend von Martin Luther, Tilemann Schnabel (um 1475 bis 1559), als Prediger und später als Superintendent gewirkt. Luther selbst sei im Jahr 1521 auf seiner Reise von Worms zurück nach Wittenberg durch die Fachwerkstadt gekommen und habe dort zu seinen Anhängern gesprochen.
Die Planungen zur kulturellen Nutzung von Kirche und ehemaligem Klostergelände befinden sich den Worten von Bürgermeister Stephan Paule (CDU) noch im Anfangsstadium. Eine Magistratsvorlage gebe es dazu noch nicht, auch über potenzielle private Investoren wisse er nichts. "Am liebsten wäre mir, wenn die Dreifaltigkeitskirche Eigentum der Kirchengemeinde bleiben würde", sagte er.