Abbildungen von Schlange und Apfel in aufgeschlagenem Buch
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Welche fesselnden und unerwarteten Ereignisse und Kriminalgeschichten gibt es in der Bibel? Das Evangelische Literaturportal Eliport stellt Bücher hierzu vor.
Buchtipps - Blick in die Literatur
Überraschendes und Unerhörtes in der Bibel 
Die Bibel macht es uns als modernen Leser:innen nicht immer einfach. Wie kann man umgehen mit problematischen, provokanten oder irritierenden Textstellen, denen man eigentlich lieber aus dem Weg gehen möchte? Welche unbekannten Schätze lassen sich abseits der bekannten Geschichten heben? Gleichen biblische Texte mitunter nicht eher blutigen Kriminalromanen? Eliport stellt heute drei Bücher vor, die sich diesen Fragen stellen.

T. Hieke/K. Huber (Herausgeber): Bibel um-gehen 

Wie umgehen mit Texten der Bibel, die man am liebsten beiseite legen möchte?

Wer die Bibel liest, stößt unweigerlich auf Textstellen, die nicht nur fremd und veraltet erscheinen, sondern die durch ihre Darstellung von - oft sexualisierter - Gewalt, ihr Gottes-  oder Menschenbild provozieren, ja abstoßen. Wissenschaftlich fundiert und in gut verständlicher Sprache ermutigen die Autor:innen dieses Sammelbandes - zumeist Lehrende an katholischen Hochschulen - zur kritischen Auseinandersetzung mit solchen Texten und mit einer Auslegungstradition, die zum Beispiel für Kinder, Frauen und Homosexuelle furchtbare Folgen hatte und hat.

Eine Einleitung der Herausgeber Thomas Hieke und Konrad Huber, in der die Intentionen der Autor:innen erläutert und wertvolle Hinweise zum Umgang mit biblischen Texten gegeben werden, eröffnet die Zusammenstellung von 37 Auslegungen, die jeweils durch Tipps zum Weiterlesen abgeschlossen werden. Ein rundum gelungenes Buch, das zeigt, dass es sich lohnt, sich auch mit irritierenden Bibeltexten zu beschäftigen und gerade so die Bibel ernst zu nehmen.   Erhard Reschke 

Thomas Hieke und Konrad Huber (Herausgeber): Bibel um-gehen. Provokative und irritierende Texte der Bibel erklärt. Stuttgart: Katholisches Bibelwerk 2022. ISBN 978-3-460-25544-9, gebunden, 24,95 Euro


Georg Langenhorst: Der große Bibel (Ver-)führer 

Georg Langenhorst reißt Bibeltexte aus ihrer Bekanntheit heraus und erzählt und deutet sie überraschend anders.

Das Buch hat sechs Teile: Grundgeschichten aus dem Alten Testament, Frauengeschichten, Männergeschichten, Menschwerdung (Jesu), Wegbegleitung (Leben Jesu), Das Ende ist nicht das Ende (Auferstehung Jesu und frühes Christentum). Die angestrebte Überraschung erreicht Langenhorst durch den Einsatz verschiedener Gattungen (Brief, Beichte, Bericht, Gedicht, Interview etc.), die Auswahl einer unbekannten biblischen Person (nackter Jüngling), Verknüpfung verschiedener historischer Personen (Elisabet und Elisabeth von Thüringen), Unmoralisches, Rollen- und Perspektivwechsel.

Die Frauengeschichten sind besonders beeindruckend. Die methodischen Kniffe funktionieren, weil er das Talent hat zu erzählen. Beides zusammen macht die Lektüre überraschend und berührend. Diese Form der Erschließung entheiligt die Erzählungen und macht sie lebendig.    Martin Schulz 

Georg Langenhorst: Der große Bibel (Ver-)führer . Fesselndes, Unerwartetes und Unerhörtes. Stuttgart: Katholisches Bibelwerk 2022. ISBN 978-3-460-25538-8, gebunden, 22,95 Euro


Am Anfang war der Mord - Die spannendsten Kriminalgeschichten der Bibel

Biblische Geschichten aus einem kriminalistischen Blickwinkel betrachtet.

Die spannendsten Kriminalgeschichten der Bibel hat Bertram Salzmann herausgesucht und zusammengestellt unter verschiedenen Überschriften. Da finden sich Familiendramen sowie politische Machenschaften neben Mundraub, Diebstahl, Betrug und Unterschlagung. Auch skrupellose Anschläge auf schutzlose Opfer oder politische Verfolgung Oppositioneller werden thematisiert. Den Höhepunkt bildet der "Fall Jesus", der wohl folgenschwerste Mordprozess der Menschheitsgeschichte. Die Bibeltexte werden in der modernen Übersetzung der "Gute Nachricht Bibel" wiedergegeben. Allen Geschichten ist jeweils eine kurze, den Zusammenhang erläuternde Einleitung vorangestellt.

Die Geschichten zeigen sehr deutlich, wie aktuell die Bibel ist, wie wenig sie beschönigt oder verharmlost, wie sie auch Untaten beim Namen nennt und immer wieder die Möglichkeit eines Neuanfangs aufzeigt. Das letzte Kapitel befasst sich mit der Rolle Gottes in diesen Krimis: "So erweist sich der Gott der Bibel am Ende nicht nur als Ermittler, Ankläger und Richter, sondern auch als Vertrauter der Opfer und Retter der Täter." Auch die kritische Frage nach Texten, in denen Gott selber zerstörerisch handelt, wird erörtert und in den entsprechenden historischen Kontext gestellt. 
Margot Haffke 

Am Anfang war der Mord. Die spannendsten Kriminalgeschichten der Bibel. Ausgewählt und eingeleitet von Bertram Salzmann. Neuauflage Stuttgart: Deutsche Bibelgesellschaft. 2017. ISBN 978-3-728-04814-1, kartoniert, 8,50 Euro

evangelisch.de dankt dem Evangelischen Literaturportal  Eliport für die inhaltliche Kooperation.