Tiere sind die große Leidenschaft von Martina Merckel-Braun. Der Glaube wiederum sei "das Wichtigste" in ihrem Leben, sagte die Diplomübersetzerin. Beides, Tiere und Glauben, fügt sie in dem Buch "Wegbegleiter mit Fell und Flügeln" zusammen, das an diesem Dienstag (22. August) bei Gerth Medien der SCM-Verlagsgruppe (Holzgerlingen bei Böblingen) erscheint.
Merckel-Braun wuchs im Teutoburger Wald mit Hunden, Pferden, Katzen, Vögeln und Schafen auf. Die Erinnerungen an die Tiere ihrer Kindheit sind der Autorin bis heute gegenwärtig. Als Kind habe sie nicht mit Puppen, sondern mit Tieren gespielt, sagt die Wahl-Pfälzerin.
Heute lebt sie mit drei Spitzen in Germersheim. "Der Spitz war der Hund, den ich mir als Kind schon gewünscht hatte", berichtet die Übersetzerin. Frei nach dem Satz "das letzte Kind hat Fell" hätten nach dem Auszug der Söhne die Hunde die Kinderrolle im Leben eingenommen, so Merckel-Braun.
Tag beginnt mit Bibellesen
Das leere Nest füllt neben den Tieren der Glaube. "Ich lebe den Glauben als Privatperson", schildert Merckel-Braun, wie ihr Tag mit Bibellesen beginnt. In einer Lebenskrise mit Ende zwanzig habe sie die "erlösende Kraft des Glaubens als Hilfe im Alltag" erfahren und gehe seither diesen Weg.
In 52 Andachten erzählt die Autorin in "Wegbegleiter mit Fell und Flügeln" auf 240 Seiten freudige, traurige, abenteuerliche Alltagsbegebenheiten mit Tieren aus ihrem Leben. Die Episoden sind kurz genug, um sie als Gute-Nacht-Geschichten zu lesen. Ein Bibelvers vor jeder Andacht stimmt auf den Inhalt des Kapitels ein.
"Über die Tiere erlebe ich im Alltag die Verbindung zu Gott", berichtet Merckel-Braun. In der Andacht "Geliebtes Kind hat viele Namen" etwa geht es um Namensvielfalt. Hundebesitzer wissen, dass das vierbeinige Familienmitglied gut und gerne so viele Kosenamen hat, wie ein frisch Verliebter seiner Geliebten zu geben imstande ist.
Im Nachklapp, der auf jede Andacht folgt, regt die Autorin zum Nachdenken an. Nicht jeder, bemerkt sie, sei mit seinem Namen glücklich. Merckel-Braun findet für diese Menschen Trost in der Bibel (Offenbarung 2,17), wo Gott selbst einen Namen vergibt, den alle annehmen können.
Die Autorin erzählt ihre tierischen Erlebnisse mit einem Augenzwinkern und viel Liebe zu den Fellnasen, Krabbeltieren und gefiederten Freunden. Geistliche Gedanken, Denkanstöße und Gebete helfen, das Gelesene neu zu betrachten. "Ich würde mich darüber freuen, wenn Menschen sich über die Andachten austauschen", so Merckel-Braun.
Durch ihren Glauben seien Begebenheiten mit Tieren zu Gleichnissen geworden. Sie habe biblische Wahrheiten "auf ganz praktische Weise" verstanden. Dabei habe sie die Erfahrung gemacht, dass Gott mit jedem Menschen so spreche, wie "er oder sie es am besten verstehen kann". Bei Merckel-Braun waren es die tierischen Wegbegleiter, durch die Gott sie ansprach.