Die Körber-Stiftung präsentierte am Donnerstag in Hamburg die von ihr beauftragter Umfrage von "policy matters".
Auch das Vertrauen in die Parteien sinke: Während 2021 noch 20 Prozent sehr großes oder großes Vertrauen in Parteien hatten, sind es aktuell nur noch 9 Prozent. In die selbst gewählte Partei haben dagegen 39 Prozent sehr großes oder großes Vertrauen.
Nach der persönlichen Zukunft gefragt, überwiegen mittlerweile bei 53 Prozent der Befragten die Sorgen. Im Oktober 2021 überwog bei 52 Prozent noch die Zuversicht, im Januar 2021 sogar bei 59 Prozent.
46 Prozent der Deutschen finden, dass es weniger bis gar nicht gerecht im Land zugeht. 71 Prozent meinen, dass führende Leute in Politik und Medien in ihrer eigenen Welt leben, aus der sie auf den Rest der Bevölkerung herabschauen.
Auf die Frage, ob Bürger bei wichtigen Entscheidungen stärker einbezogen werden sollten, antworteten 86 Prozent mit "eher ja". 56 Prozent der Befragten finden, es brauche angesichts der Probleme im Land Politiker, die mehr Macht und Durchsetzungswillen haben, um schnell und durchgreifend Entscheidungen fällen zu können. 29 Prozent sind dagegen.
Kommunalpolitisch engagieren sich allerdings nur 8 Prozent der Befragten. 34 Prozent fehlt dafür die Zeit, 28 Prozent trauen es sich nicht zu. Auch Angst vor Hass und Hetze (21 Prozent) und ein rauer Ton (18 Prozent) hindern Menschen daran, sich politisch zu engagieren.
"Das Vertrauen der Deutschen in die Demokratie und ihre Institutionen ist auf einer abschüssigen Bahn. Zusammen mit wirtschaftlichen Sorgen der Menschen ist das eine beunruhigende Entwicklung", sagte Sven Tetzlaff, Leiter des Bereichs Demokratie, Engagement, Zusammenhalt der Körber-Stiftung, laut Mitteilung. Die Umfrage fand im Juni und Juli 2023 statt. Befragt wurden 1.113 Personen.