Die Kreisgalerie sei ein symbolträchtiger Ort, da sie direkt an der Straße der Menschenrechte liege, teilte der Förderverein Christopher-Street-Day Nürnberg am Montag mit. Die Ausstellung war zuerst in der evangelischen St.-Egidien-Kirche gezeigt worden. Nach starker Kritik hatte die Kirchengemeinde sich vergangene Woche entschieden, die Ausstellung mit teils provokanten, homoerotischen Bildern zu schließen.
Die Ausstellung war im Zuge der "Pride Weeks" des Christopher Street Days gezeigt worden. Es müssten sich weiterhin möglichst viele Menschen ein eigenes Bild von den Bildern machen, hieß es in der Mitteilung weiter. "Wir lassen uns nicht schließen! Und einschüchtern erst recht nicht!" Kunstfreiheit und Religionsfreiheit dürften nicht gegeneinander ausgespielt werden.
Ein Begleitprogramm werde die Aspekte der entstandenen Debatte aufnehmen, hieß es weiter: "Wie passen queere Vielfalt, Sexualität, Glaube und Kunst zueinander?" Der Kulturpfarrer der Gemeinde, Thomas Zeitler, werde mit seinem Blick auf die Ausstellung weiter am Begleitprogramm mitwirken.
Die Ausstellung war am 21. Juli eröffnet worden - nach massiver Kritik und Anfeindungen wurde sie am 24. Juli zunächst vorübergehend geschlossen. Am 27. Juli beschloss der Kirchenvorstand einstimmig, die Ausstellung nicht erneut zu öffnen.
Die gezeigten Bilder setzen sich mit Religion, Sexualität, Liebe und Tod auseinander und zeigen provokante, teils explizite homoerotische und sexuelle Handlungen. Einige der Bilder befanden sich hinter einem Vorhang mit dem Hinweis, dass sie nur für Erwachsene geeignet sind.