Landesbischof Karl-Hinrich Manzke ist auch Catholica-Beauftragter der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD).
Protestanten seien in ihrer Geschichte häufig eher kritisch gegenüber ihrer eigenen Kirche eingestellt, führte Manzke aus und erinnerte dabei unter anderem an Martin Luthers Fundamentalkritik an der römisch-katholischen Kirche. "Und bisweilen sind Protestanten geradezu stolz darauf, wenn sie entfalten, sie seien wohl gläubig, aber mit der Kirche pflegten sie keinen Umgang." Diese "angeborene Kirchenkritik" müsse jedoch ebenfalls kritisch betrachtet und überwunden werden.
"Es ist keine Tugend, über die eigene Kirche niederziehend zu sprechen", betonte der Bischof laut Redemanuskript. "Als Gemeinschaft verdient sie unsere ganze Zuneigung und hingebungsvolle Unterstützung." Nur so könne es gelingen, Fehlentwicklungen zu korrigieren und den Menschen zu dienen. Als These formulierte Manzke: "Der getaufte und gläubige Christenmensch freut sich an der Kirche und leidet mit ihr mit, wenn sie durch eigenes Versagen verunstaltet ist."
Kirche verdient Zuneigung
Manzke hatte angekündigt, im Februar 2024 in den Ruhestand zu gehen. Seitdem sucht die Landeskirche Kandidatinnen und Kandidaten, um das Amt so schnell wie möglich wiederzubesetzen.