Will Gmehling/Wiebke Oeser: Gott, der Hund und ich
Der Junge auf der rostigen Schaukel sieht gleich, dass der Kerl mit der alten Jacke und der ulkigen Mütze Gott ist.
Er zieht mit Gott durch die Siedlung, zeigt ihm die Hochhäuser und die Mülltonnen. Jede:r, mit dem Gott in Kontakt tritt, weiß sofort, dass er es gut mit ihm/ihr meint. Sei es die Mutter des Jungen, die sich an der Kasse im Supermarkt richtig anstrengt, alles richtig zu machen; sei es der Vater, der arbeitslos ist und jeden Tag mit seinen Freunden auf dem Fußballplatz verbringt. Wenn Gott sie anschaut, sieht er nur sie. Und sie bekommen den Mut, ihm von ihren Sorgen zu erzählen, von den vielen großen und kleinen Verletzungen, die man erlebt, wenn man nicht ins gesamtgesellschaftliche Wunschbild passt.
Gott hört einfach nur zu und die Menschen werden auf ganz wundersame Weise froh und leicht. Auch der Hund, dem es elend geht und der sich nur mit Knurren und Drohen zu wehren weiß, wird still und zufrieden, als Gott sich ihm nähert. Und der Junge? Der hat plötzlich vor nichts mehr Angst, als er mit Gott durch die Siedlung zieht - nicht mal vor den Typen aus dem Nachbarhaus.
Für mich DAS Buch zur Jahreslosung 2023 "Du bist ein Gott, der mich sieht". Schöner, warmherziger und spürbarer kann Gott kaum in unsere Leben gestellt werden. Seit vielen Jahren ein absolutes Lieblingsbuch und ein toller Impulsgeber für Gespräche über Gottesbilder und Segenshandlungen. Wiebke Mandalka
Gmehling, Will/Oeser, Wiebke: Gott, der Hund und ich. Wuppertal: Hammer 2016. ISBN 978-3-7795-0557-0B, geb.: 14,90 €
Martin Baltscheit/Susanne Straßer: Wenn Gott ein Kaninchen wäre ...
Was wäre, wenn Gott anders wäre als in christlicher Tradition? Vergnüglich spielt das Buch mit Möglichkeiten.
Ein einfacher Text, verrückte Bilder – dahinter steckt ein pfiffiger Gedanke, der Gott ernster nimmt als uns Menschen. Nicht Menschen schaffen Gottesbilder, wie Xenophanes von Kolophon einst lehrte, sondern Gott schafft Menschen nach seinem Bild. So wie es in der Bibel steht!
Ein kleines Mädchen denkt die Gottesbildlichkeit des Menschen und der Welt fantasievoll weiter: von Weihnachten bis Ostern, Erde bis Himmel. Seine Ideen umfassen Sonne und Mond, Elemente, Lebewesen und Lebensmittel. Es endet bei Menschheit und Kindheit. Und sich selbst. Eine verblüffend bibelkonforme Liste und eine Pointe, die ebenso anstößig wie theologisch anschlussfähig ist: Gott wird Mensch – sollte der Mensch nicht gott-ähnlich werden: in der Liebe zu allem, was lebt?
Martin Baltscheit ist nicht bekannt für leichte Kost. Seine Geschichten für Kinder sind stets herausfordernd und mehrfach adressiert. Das gilt hier in besonderer Weise. Die fröhlichen Illustrationen von Susanne Straßer bauen die Brücke ins Kinderzimmer.
Ein witziges Buch zum Vorlesen und gemeinsamen Betrachten; zum Weiterträumen, Weiterdenken. Martina Steinkühler
Baltscheit, Martin/Straßer, Susanne: Gott ein Kaninchen wäre .... Freiburg: Herder 2022. ISBN 978-3-451-71632-4, geb.: 15,00 €
Simone Jörger/Fariba Gholizadeh: Gott ist wie Himbeereis
"Mama, wie ist Gott?" fragt Anna. "Gott ist wie alles, was dich glücklich macht." antwortet Mama. Wie Himbeereis??
Anna hat eine Frage. "Mama, wie ist Gott denn so?" Mama überlegt. "Gott ist wie alles, was dich glücklich macht." "Der Liebe Gott ist wie Himbeereis?" fragt Anna erstaunt. Denn Himbeereis liebt sie über alles.
Mit wenigen Worten, unterstützt von sehr klaren, phantasievollen, aussagekräftigen Bildern, wird die große Frage nach GOTT in verschiedenen, lebensnahen Antwortmöglichkeiten dargestellt und lädt gleichzeitig dazu ein, weiter zu überlegen und andere, eigene Antworten zu finden.
Ein schönes Buch mit farbenkräftigen, klaren Zeichnungen und einfühlsamen Texten, deren nachvollziehbare, kindgerechte Aussagen hilfreich sind und zum Weiterphilosophieren und -überlegen einladen. Dörte Jost
Jörger, Simone/Gholizadeh, Fariba: Gott ist wie Himbeereis. Ostfildern: Patmos 2015. ISBN 978-3-8436-0582-3, geb.: 12,99 €