Die EKD-Ratsvorsitzende Kurschus hätte unter anderem am Samstag an einem Podium zum Thema Fake News teilnehmen sollen.
Erstmals seit Ende der Corona-Pandemie treffen sich Zehntausende evangelische Christ:innen in Nürnberg wieder zu einem Kirchentag. Vom 7. bis 11. Juni werden etwa 100.000 Besucher in der mittelfränkischen Stadt zum 38. Deutschen Evangelischen Kirchentag erwartet. Präsident des Kirchentags ist der ehemalige CDU-Bundesminister Thomas de Maizière.
Das größte christliche Laientreffen in Deutschland findet in diesem Jahr unter der Losung "Jetzt ist die Zeit" statt. Nicht nur in Nürnberg, auch in der Nachbarstadt Fürth stehen rund 2.000 Veranstaltungen auf dem Programm, darunter Gottesdienste, Bibelarbeiten, Podien und Konzerte.
Als prominente Besucher werden neben Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) erwartet. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und Altbundespräsident Joachim Gauck wollen am Samstag auf einem Podium sprechen.
Der Vorsitzende der CDU, Friedrich Merz, soll eine Bibelarbeit gestalten. Auch die christlichen Kirchen schicken zahlreiche Vertreter auf die Podien, darunter die Präses der EKD-Synode, Anna-Nicole Heinrich, und der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing. Der bayerische Landesbischof, Heinrich Bedford-Strohm, ist einer der Gastgeber. Für den früheren EKD-Ratsvorsitzenden wird es der letzte Kirchentag im Amt. Kurschus hätte unter anderem am Samstag an einem Podium zum Thema Fake News teilnehmen sollen. Die EKD-Synodenpräses Heinrich wird am Donnerstag an einem Podium zum Thema Sinnstiftung in einer Gesellschaft mit Christen in der Minderheit teilnehmen. Auch das kirchenpolitische Großthema Aufklärung und Aufarbeitung von Missbrauchsfällen findet Raum auf dem Kirchentag. Dazu findet am Samstag der Thementag "Macht - Missbrauch - Verantwortung" statt, unter anderem wird der SPD-Politiker Lars Castellucci dazu auf einem Podium sprechen.
Traditionell werden auf dem Kirchentag Themen aus Kirche und Politik öffentlich diskutiert. In diesem Jahr sind die Schwerpunktthemen Krieg und Frieden, Antisemitismus, Klimawandel und die Zukunft der Kirchen in einer zunehmend säkularen Gesellschaft. Eröffnet wird der Kirchentag mit einem Festgottesdienst auf dem Hauptmarkt von Nürnberg. Anschließend findet traditionell der "Abend der Begegnung" in der Nürnberger Innenstadt statt, zu dem rund 200.000 Menschen erwartet werden.