"One size fits all: Dieses Rezept passt für immer mehr Menschen nicht mehr", betonte Heinrich am Dienstag auf einer Tagung des Hildesheimer Michaelisklosters, dem Zentrum für Gottesdienst und Kirchenmusik der hannoverschen Landeskirche. Das Evangelium könne auf unterschiedlichste Weise weitergeben werden, entsprechend breit gefächert müsse das Angebot sein.
"Mir selbst tun zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedliche Formate gut", unterstrich Heinrich und nannte beispielhaft Instagram-Andachten, literarische Impulse, Podcasts, "die Bibelarbeit auf dem Kirchentag und die Party im Kirchenkreis". Entscheidend sei, dass die Angebote "konkret und relevant" seien - "und das sind sie, wenn sie gerade zu meiner Lebenssituation passen".
Die Präses betonte, mit der Forderung nach mehr Vielfalt im kirchlichen Angebot müsse auch verstärkt darüber nachgedacht werden, worauf künftig verzichtet werden könne. Entsprechend wichtig sei es, sich die Frage zu stellen: "Was zieht nicht mehr, was wollen wir weglassen?"
Heinrich äußerte den Wunsch, dass Formate, die innovativ, aber nicht auf den ersten Blick als kirchlicher Inhalt erkennbar seien, mehr Wertschätzung erfahren. "Warum tun wir uns so schwer damit, dass ganz unterschiedliche Formate 'echt Kirche' sein können?", kritisierte sie.
Als Beispiel für ein gelungenes, aber "quer zum Gewohnten" stehendes Format nannte Heinrich den auf soziale und gesellschaftliche Fragen fokussierenden YouTube-Kanal "Basis:Kirche" des Evangelischen Kirchenfunks Niedersachsen-Bremen (ekn). evangelisch.de kooperiert mit "Basis:Kirche".