Ausgestattet mit Gurt, Helm und Sicherungsseil ging es über ein Geländer und dann Schritt für Schritt an der Turmuhr der Jugendkirche vorbei in die Tiefe. Die unten wartende Gruppe empfing die Teilnehmer mit Applaus, berichtete Jugenddiakon Gottfried Labuhn dem Evangelischen Pressedienst. "Das war ein schönes Symbol."
Die Aktion trage unter anderem dazu bei, die etwa 14 Jahre alten Jugendlichen in ihrer Entwicklung und Selbstwirksamkeit zu unterstützen, sagte Labuhn, der bereits verschiedene kirchliche Kletteraktionen begleitet hat. "Ich glaube schon, dass es für diejenigen, die mit einem gewissen Respekt oben standen und sich gefragt haben, ob sie sich das trauen, im Grunde gut war."
So hätten die Jugendlichen im Nachhinein sehr deutlich gemacht, wie glücklich sie über diese Erfahrung seien, sagte Labuhn. Gerne hätten sie sich erneut der Herausforderung gestellt. "Sie waren sehr beseelt über das, was sie erlebt haben."
Lern- und Kulturort
Die Aktion sei kein Widerspruch zum Konfirmandenunterricht, in dem die christlichen Inhalte vermittelt werden, betonte Labuhn. "Wichtig ist auch, dass die Konfirmanden im Nachhinein sagen, dass es eine gute Zeit war." Dazu trügen derartige Veranstaltungen bei. Die teilnehmenden Konfirmanden stammten aus der evangelischen Gemeinde "Die Brücke".
Die Jugendkirche am Prinz-Albrecht-Park wurde 2009 als Einrichtung der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Braunschweig in der St.-Matthäuskirche eröffnet. Der evangelische Lern- und Kulturort richtet sich an Jugendliche im Alter von 12 bis 27 Jahren. Konzerte und Theateraufführungen stehen ebenso auf dem Programm wie monatliche Andachten oder Schulgottesdienste. Das Kirchengebäude im neoromanischen Stil wurde im Jahr 1904 zunächst als militärische Garnisonkirche eingeweiht.