Der 72-jährige Bischof zog mit seinem Amtsverzicht Konsequenzen aus Versäumnissen im Umgang mit Missbrauch in der Kirche. Dass Bode seinen Rücktritt auch ausdrücklich mit eigenen Fehlern im Zusammenhang mit Missbrauchsfällen begründet und sich zu seiner Verantwortung bekannt habe, verdiene Anerkennung, sagte Weil am Sonnabend in Hannover.
Auch wenn damit begangenes Unrecht nicht wettgemacht werden könne, setze Bode ein Beispiel für den glaubwürdigen Umgang mit eigenen Fehlern, sagte Weil. Er zolle mit seinem Rücktritt und der damit verbundenen offenen Selbstkritik den Opfern den notwendigen Respekt.
Der Papst hatte am Sonnabend den Rücktritt Bodes angenommen. Bode nannte als einen Grund den im September veröffentlichten Zwischenbericht zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im Bistum Osnabrück. Dieser habe ihm noch einmal deutlich seine eigenen Fehler im Umgang mit Missbrauchsfällen vor Augen geführt. Der Bericht erhebt schwere Vorwürfe gegen den Bischof. Unter anderem habe er bis 2010 mehrfach Beschuldigte in ihren Ämtern belassen und damit weitere Tatgelegenheiten ermöglicht.
Weil dankte Bode für seinen jahrzehntelangen Dienst im Bistum Osnabrück. Der Bischof habe in dieser langen Zeit viel für die katholische Kirche in Niedersachsen, aber auch für den Zusammenhalt in der Gesellschaft getan. "Gerade in den letzten Jahren habe er auch immer wieder notwendige Reformen in der katholischen Kirche angemahnt."