Die Präsidentin von Brot für die Welt, Dagmar Pruin sagte: "Leider befinden wir uns schon mitten in der Klimakrise, einige Auswirkungen des Klimawandels sind bereits unaufhaltsam und die Möglichkeiten zur Anpassung begrenzt." Der Klimawandel werde "mehr humanitäre Katastrophen verursachen und soziale Ungerechtigkeiten werden sich verschärfen". Die Auswirkungen seien weitaus schlimmer als der letzte große Weltklimaratsbericht (IPCC-Synthesebericht) vor neun Jahren vorhergesagt habe, hieß es in der Pressemeldung.
Der Bericht des Weltklimarates sei ein "besorgniserregender Wegweiser" für die Entwicklungszusammenarbeit und auch die humanitäre Hilfe. Die Klimaexpertin von Brot für die Welt, Sabine Minninger mahnte an, dass die bisher bereitgestellten Klimahilfen für ärmere Länder "nicht ausreichend" seien. Sie müssten bei fortschreitendem Klimawandel "massiv aufgestockt" werden.
Minninger unterstreicht: Gerade die ärmsten Bevölkerungsgruppen im Globalen Süden hätten am wenigsten zur Klimakrise beigetragen: Sie bräuchten "finanzielle und technische Unterstützung bei der Anpassung an die Klimaveränderungen". Und sie benötigten "sofort Unterstützung bei der Bewältigung von klimabedingten Schäden und Verlusten".
Dem Fonds für Klimaschäden, der beim vergangenen Klimagipfel in Ägypten beschlossen worden war, komme dabei eine zentrale Rolle zu. Die politischen Entscheidungsträger:innen müssten den aktuellen Bericht als Grundlage nehmen, wenn sie in diesem Jahr den Fonds aufstellen und finanziell auffüllen, sagt Minninger.
Auch die Graswurzelbewegung "Christians4Future" hat sich zum Bericht des Weltklimarats geäußert. Georg Sauerwein, Sprecher der Initiative, sagte evangelisch.de, dass "jetzt die letzte Chance" sei, die globale Erwärmung auf die wichtige Grenze von 1,5 Grad zu beschränken. Das brauche sofortiges schnelles Handeln in allen Sektoren. Sauerwein, der auch Theologe und Physiker ist, sagt es sei "absolut unverantwortlich", dass die Bundesregierung gerade Milliarden Euro "für neue Autobahnen und Überkapazitäten bei LNG Terminals ausgibt, während die Deutsche Bahn ihren Deutschlandtakt nach hinten verschiebt" und nicht einmal ein Tempolimit beschlossen werde. "Gerade als Christ:innen können wir zu diesem Unrecht nicht schweigen", betonte Georg Sauerwein von den "Christians4Future".