Die Gedenkfeier sei "eine Möglichkeit, einmal alles rauszulassen und vor Gott zu bringen: Angst, Trauer, Fassungslosigkeit und Schmerz", sagte der katholische Erzbischof Stefan Heße laut Redemanuskript. Die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs dankte allen, "die mit Herz und Hingabe Leib und Leben riskiert haben, um noch Schlimmeres zu verhüten".
Gott sei in denen gewesen, "die Wunden verbunden, Tote geborgen, Erschrockene umarmt, Nachbarn beruhigt haben. Polizisten, Kriseninterventionsteams, Sanitäter, Ärztinnen, Notfallseelsorger", so Fehrs.
Am 9. März hatte ein Mann in einem Gebetshaus der Zeugen Jehovas im Stadtteil Groß Borstel sieben Menschen und anschließend sich selbst erschossen. Neun Menschen wurden schwer verletzt.
Während des Gedenkens wurden vier Kerzen entzündet: Je eine für die Betroffenen und die Opfer, für die Einsatzkräfte, für die Nachbarschaft und für den Frieden. Eingeladen zum Gottesdienst hatten die evangelische Nordkirche, das Erzbistum Hamburg und Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Hamburg e.V. (ACKH). Die Zeugen Jehovas hatten bereits im Vorwege angekündigt, an der Trauerfeier nicht teilzunehmen.
Die Veranstalter verwiesen darauf, dass der Gottesdienst keine Trauerfeier der Zeugen Jehovas ersetzen "kann und will". Die Gemeinschaft der Zeugen Jehovas hat in einem Schreiben den ökumenischen Gottesdienst als Zeichen der Anteilnahme gewürdigt und für später eine eigene Trauerfeier in Übereinstimmung mit ihren Glaubensüberzeugungen angekündigt.
Unter den Teilnehmenden des ökumenischen Gedenkens waren unter anderem die Präsidentin der Hamburgischen Bürgerschaft Carola Veit, Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (beide SPD), die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne), der Senator für Inneres und Sport Andy Grote (SPD) sowie Polizeipräsident Ralf Martin Meyer.
Im Hamburger Rathaus liegt bis zum 25. März in der Zeit von 10 bis 18 Uhr ein Kondolenzbuch aus. Dieses werde zu gegebener Zeit an die Angehörigen der Opfer übergeben, hieß von Seiten des Hamburger Senats.