Diese Befürchtung, dass der digitale Segen wirkungslos sei, wäre sowohl theologisch als auch erfahrungswissenschaftlich haltlos, sagte die Oberkirchenrätin dem Evangelischen Pressedienst (epd). Gott könne mit einem gesprochenen oder geschriebenen Segen unzählige Menschen berühren: "In diesem Vertrauen spreche, schreibe, poste ich."
Die Regionalbischöfin, die die erste systematisch-theologische Doktorarbeit über den Segen in der wissenschaftlichen Theologie geschrieben hat, wird an diesem Mittwochabend (25. Januar) beim Selbitzer Forum der Christusbruderschaft einen digitalen Vortrag zum Thema "Wie wirkt der Segen?" halten. Das monatlich stattfindende Forum widmet sich laut Angaben der Veranstalter geistlichen und theologischen Impulsen und Anregungen von Referentinnen und Referenten.
Sie selbst spreche Menschen auch digital Segen zu, sagte Greiner weiter. "Ich schreibe einem Menschen, der auf eine lange Reise geht, in die Mail oder in meinen Social-Media-Kanälen 'Gott behüte Dich'." Christen hätten die Aufgabe, zu segnen, Segen sei "ein Kommunikationsgeschehen": "Warum sollten wir da nicht die Medien, die wir zur Verfügung haben, nutzen?"
Grundsätzlich anders müsse man Segen im digitalen Raum nicht angehen, erläuterte Greiner. Es sei eine uralte Sprachform: "Drei oder vier Worte - und ein Segen ist gesprochen: 'Gott schütze Dich' oder 'Gott sei mir Dir.'" In dieser Form müsse der Segen bleiben, um weiter Segen zu sein. Eine völlig andere Frage sei aber die der medialen Aufbereitung. "Für eine größere Empfängerschar kann es - je nach Medium - sinnvoll sein, den Segen ansprechend auszugestalten, um das sinnliche Element, das für den Segen ja wichtig ist, zu verstärken."