Menschenleerer Petersplatz im Rom
© @epd-bild/VaticanMedia/Ag.Siciliani
Missbrauchsbetroffene wollen auf Einladung der Erzdiözese in München hin mit dem Fahrrad nach Rom pilgern. Geplant ist ein intensiver Austausch zu Aufarbeitung und Prävention sexualisierter Gewalt. (Archivbild zeigt den Petersplatz im Vatikan.
Sexuelle Gewalt in der Kirche
Missbrauchsbetroffene pilgern per Rad nach Rom
Um sich mit sexualisierter Gewalt in der Kirche auseinanderzusetzen und für ein neues Bewusstsein zu werben, wollen Missbrauchsbetroffene mit dem Fahrrad nach Rom pilgern. Die Reise ab München steht unter dem Motto "Wir brechen auf! Kirche, bist du dabei?" und findet von Samstag, 6. Mai, bis Mittwoch, 17. Mai 2023 statt.

Den Abschluss bildet eine Audienz mit Papst Franziskus, wie die Erzdiözese in München am Montag mitteilte. Eine Anmeldung ist noch bis zum 15. Februar möglich.

Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen möchten Veränderungen im Umgang mit Betroffenen sowie in der Aufarbeitung anstoßen, hieß es weiter. Am 8. Mai wird die Gruppe in Bozen durch Ivo Muser, Bischof von Bozen-Brixen, und Eugen Runggaldier, Generalvikar der Diözese Bozen-Brixen, empfangen. Geplant sei ein intensiver Austausch zu Aufarbeitung und Prävention sexualisierter Gewalt.

Solidarität mit Betroffenen erwünscht

Eingeladen seien vor allem Betroffene sexuellen Missbrauchs aus der Erzdiözese, aber auch deren Angehörige, weitere Missbrauchsbetroffene und alle, die ihre Solidarität mit den Betroffenen zeigen wollten, hieß es in der Mitteilung.

Den Anstoß für die Radpilgerreise gaben Dietmar Achleitner, Mitglied des Betroffenenbeirats der Erzdiözese, und Robert Köhler von der Initiative "Wir wissen Bescheid". Die Reise wird finanziell und organisatorisch von der Erzdiözese München und Freising unterstützt. Geplant sind auf der Fahrt sowie in Rom thematische Gespräche und geistliche Impulse.

Erzdiözese unterstützt die Tour finanziell

Die zehn Fahrradetappen von München nach Rom seien zwischen 60 und 100 Kilometern lang, hinzu komme ein Ruhetag mit einer Zugetappe, teilte die Erzdiözese weiter mit. Unterwegs kann auch in ein Begleitfahrzeug oder den Zug umgestiegen werden. Mieträder und E-Bikes werden angeboten. Von der Erzdiözese anerkannte Betroffene müssen für die Reise nichts bezahlen. Für andere Mitfahrer und Mitfahrerinnen beträgt der Preis 995 Euro, darin enthalten sind alle Übernachtungen mit Frühstück, die Abendessen sowie der Rücktransport von Fahrrädern und Gepäck. Die Rückreise von Rom nach München wird individuell organisiert.

Ein erstes Treffen von Initiatoren und Interessierten findet am Donnerstag, 2. Februar, in München statt, auch eine virtuelle Teilnahme ist hier möglich. Dabei wird die Radpilgerreise gemeinsam inhaltlich weiter ausgestaltet. 

Info: 

Die Anmeldung muss bis Mittwoch, 15. Februar 2023, an veranstaltung@eomuc.de erfolgen. Personen, die nicht mit der Erzdiözese in Kontakt treten möchten, können sich an radreise@wir-wissen-bescheid.de oder kontakt@betroffenenbeirat-muenchen.de wenden.