"Eine Menschenkette für den Frieden ist ein starkes Zeichen: Wir wollen Frieden", sagte der Osnabrücker Bischof. Anlass der Demonstration am 24. Februar ist der Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine.
"Hier braucht es jetzt endlich Friedensverhandlungen", sagte Selter mit Blick auf das osteuropäische Land. Die Kette solle verdeutlichen: "Nur Hand in Hand können wir die aktuellen Herausforderungen meistern." Die Kundgebung sei zudem "eine gegenseitige Versicherung, auch der Hoffnung".
Nach Angaben der Initiatoren soll die 50 Kilometer lange Kette dem Weg der Friedensreiter bei den Verhandlungen des Westfälischen Friedens vor 375 Jahren folgen. Sie sei gedacht als "Denkanstoß für die Forderung nach Friedensverträgen unter Wahrung der territorialen Souveränität bei allen kriegerischen Auseinandersetzungen auf dieser Welt".
Im 17. Jahrhundert brachten die Reiter Botschaften zwischen den Rathäusern der beiden Städte hin und her. In den Friedenssälen beider Städte wurde der Friedensschluss unterzeichnet, der 1648 den 30-jährigen Krieg beendete. Die Verhandlungen hätten aber erst begonnen, als Europa bereits zerstört war, so die Initiatoren der Friedenskette. "Wir fordern die Regierungen aller Länder auf, aus der Geschichte zu lernen und sich für Friedensverhandlungen einzusetzen."
Münster und Osnabrück organisieren nach 2003 bereits zum zweiten Mal eine solche Kundgebung. Damals demonstrierten die Friedensaktivisten angesichts des Irakkriegs. Gut 50.000 Menschen sind den Angaben zufolge nötig, um die Kette zu schließen. "Vom Kegelclub bis zum Bundesligaverein wird jeder Mensch gebraucht", heißt es in dem Aufruf. Ausdrücklich werden auch Kirchengemeinden zur Unterstützung aufgefordert.