"Weihnachten ist das Fest des Nach-Hause-Kommens", sagte Kopp laut Predigtmanuskript bei der Veranstaltung der Bahnhofsmission. "Wir sind hier am Hauptbahnhof, an dem das Nach-Hause-Kommen zu Hause ist. Hier sind ständig Menschen unterwegs von A nach B, von ihrem Zuhause in ihre Arbeit, von einem Urlaubsort an den nächsten Ort."
Im Jahr 2022 sei der Bahnhof auch ein wichtiger Ort für die Geflüchteten aus der Ukraine gewesen. "Und viele Münchnerinnen und Münchner haben ihr Herz und ihre Häuser geöffnet. Gott sei Dank." Kopp rief die Menschen dazu auf, sich an Weihnachten die Hände zu reichen, "damit Friede wird auf Erden". Die Weihnachtsgeschichte ist gesprochen an alle Menschen guten Willens in unsere rastlose, hektische, betriebsame und unfriedliche Welt hinein, fügte der Weihbischof laut Manuskript hinzu. Die Geburt Jesu sei eine Zeitenwende schlechthin gewesen.
Zu einer Krippe gehöre neben der Darstellung der Heiligen Familie auch immer etwas "Kaputtes" oder "Zerbrochenes", so Bischof. "Dies ist als Hinweis zu verstehen, dass unsere Welt nicht perfekt ist, sondern sehnsuchtsvoll auf den Retter wartet, der das Heil bringt. Gott kommt in die dunkle, von Menschen in Not und Elend gebrachte Welt und schenkt Hoffnung durch das Licht, das von seiner Geburt ausgeht." Ein Blick in die Krippe sei für ihn immer wieder ein Moment des Friedens und Heils. In den verschiedenen diakonischen Organisationen wie der Bahnhofsmission zeige sich dieses Heil schon.