Das Schiff habe die 45 Geflüchteten am Montag in internationalen Gewässern vor Malta an Bord genommen, nachdem sie sechs Tage in einem Kunststoffboot auf hoher See ausgeharrt hatten, hieß es. Zuvor hätten italienische Behörden versucht, die Rettung der Menschen zu verhindern, indem sie zwei Handelsschiffe anwiesen, den Seenotfall zu ignorieren, sagte Sea-Eye-Sprecher Gorden Isler, der eine Dokumentation der Korrespondenz vorlegte.
Eines der Handelsschiffe sei dennoch bei dem Seenotfall geblieben, sodass die "Sea-Eye 4" die 45 Bootsflüchtlinge schließlich finden und evakuieren konnte. Die Rettungsmission der "Sea Eye 4" wird maßgeblich von dem zivilen Seenotrettungsbündnis United4Rescue ermöglicht, das 2019 von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) initiiert wurde.
Das Mittelmeer zählt zu den gefährlichsten Fluchtrouten weltweit. Seit Beginn des Jahres sind nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) mindestens 1.988 Menschen bei der Überfahrt gestorben oder gelten als vermisst. Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen.