Zusammen mit Ruprecht Polenz, dem Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde (DGO), will Heinrich mit persönlichen Briefen politisch Gefangenen in Belarus in der Vorweihnachtszeit ein Zeichen der Solidarität und Hoffnung senden. "Die Inhaftierten sollen vergessen werden. Umso wichtiger ist es, Kontakt zu halten: Gerade jetzt zu Weihnachten wollen wir als politisches Zeichen Trost und Hoffnung in die Einsamkeit der Haft schicken", so Heinrich.
Präses Heinrich rief dazu auf, sich der Aktion anzuschließen und Briefe nach Belarus zu schicken. Polenz fügte hinzu: "Jedes Zeichen der Solidarität ist wichtig. So dunkel die Zeiten erscheinen mögen und so wenig Hoffnung am Horizont zu erkennen ist: Wir wissen, dass sich in Belarus im August 2020 etwas für immer geändert hat: Die Gesellschaft fordert ihre Rechte ein."
Die umstrittene Wiederwahl Alexander Lukaschenkos hatte im August 2020 eine Protestbewegung in Belarus ausgelöst, auf die das Regime mit Härte reagierte.
Heinrich und Polenz brachten ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass die Menschen in Belarus künftig "in einem rechtsstaatlichen, demokratischen Land leben werden". In einem Brief an die inhaftierte junge Journalistin Kacjaryna Andr?eva sprach Heinrich dieser Mut zu. An den in einer Strafkolonie einsitzenden Juristen Maksim Znak schrieb Polenz: "Sie sind nicht vergessen!"
Die EKD und die Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde setzen sich seit Dezember 2020 gemeinsam mit der belarussischen Menschenrechtsorganisation Vjasna für die Freilassung der Inhaftierten ein. Unter www.100xSolidarität.de sind die Schicksale der aktuell 1.448 politischen Gefangenen in Belarus veröffentlicht. Dort gibt es die Möglichkeit, eine Briefvorlage zu erstellen. Die Aktion wird durch zahlreiche Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens in Deutschland unterstützt. Unter anderem von den Publizist:innen Carolin Emcke, Navid Kermani oder Nordkirchen-Bischöfin Kirsten Fehrs.