Der Illustrator und Kinderbuchautor Wolf Erlbruch ist tot. Wie der Carl Hanser Verlag in München mitteilte, verliere man "einen Künstler mit unverwechselbarer Bildsprache, der nicht nur als herausragender Zeichner, sondern vor allem als innovativer Gestalter und Illustrator durch seinen ungewöhnlichen Umgang mit Technik und Bildmaterial bis heute stilbildend für jede neue Generation ist."
Erlbruch ist vor allem durch seine Illustrationen zur Geschichte von Werner Holzwarth "Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat" bekannt geworden. Auch schuf Erlbruch die Bilder zu "Das Hexeneinmaleins" nach Johann Wolfgang von Goethe. Oder die ungewöhnliche Geschichte über den Tod: "Ente, Tod und Tulpe". Ein Klassiker, in dem die Ente ihren Tod auf ganz liebevolle Weise kennenlernt.
Wolf Erlbruch wurde den Angaben nach am 30. Juni 1948 in Wuppertal geboren und lebte dort bis zu seinem Tod. Er studierte an der Folkwang Hochschule in Essen und arbeitete seit 1974 zunächst als Grafiker in der Werbebranche, unter anderem für Magazine wie "Esquire", "GQ magazine New York" und "Stern". Ab 1985 war er auch als Illustrator für Kinder- und Jugendbücher tätig.
Bis heute sind rund 30 Bücher von ihm erschienen, für die er vielfach ausgezeichnet wurde, mehrfach mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis, 2006 mit dem Hans Christian Andersen-Preis und 2017 mit dem Astrid-Lindgren-Memorial-Award.
Erlbruch lehrte von 1990 bis 1997 als Professor für Illustration an der Fachhochschule Düsseldorf, von 1997 bis 2009 als Professor im Fachbereich Architektur-Design-Kunst an der Bergischen Universität Wuppertal sowie von 2009 bis 2011 als Professor für Illustration an der Folkwang Universität der Künste in Essen.