Ein Viertel der unter 25-Jährigen ist armutsgefährdet

Berlin (epd). Rund ein Viertel aller jungen Menschen unter 25 Jahren ist in Deutschland armutsgefährdet. 2021 waren das 4,17 Millionen junge Menschen, wie aus dem am Mittwoch in Berlin vorgestellten „Monitor Jugendarmut in Deutschland 2022“ der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS) hervorgeht. Grundlage des seit 2010 in jedem zweiten Jahr erscheinenden Monitors ist die Auswertung und Zusammenführung von Umfragen.

Am häufigsten trifft es demnach Kinder und Jugendliche aus Familien mit mehr als drei Kindern (26,6 Prozent) oder aus Alleinerziehenden-Haushalten (23,6 Prozent). Damit liegen sie deutlich über der durchschnittlichen Armutsquote von 16,6 Prozent.

Die Krisen der vergangenen Monate hätten diesen Zustand noch verschärft, sagte der Vorstandvorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft, Stefan Ottersbach: „68 Prozent der jungen Menschen sorgen sich angesichts der aktuellen Entwicklungen, mit ihren Familien in Armut leben zu müssen, sich Wohnen und die Lebenshaltungskosten nicht mehr leisten zu können.“

Ein großes Problem ist laut Ottersbach auch das Thema digitale Armut. Diese sei eng verbunden mit schlechteren Bildungschancen. So fallen laut dem Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung bei 17 Prozent der Neuntklässler die digitalen Kompetenzen geringer aus, wenn die Eltern erwerbslos sind. „Homeschooling ist gut - wenn man genügend digitale Zugangsgeräte und ausreichend Datenvolumen hat“, sagte Ottersbach.