Das teilte der Ökumenische Rat der Kirchen am Mittwoch in Genf mit. Kyrill, das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, habe bei einem Besuch Saucas in Moskau erklärt, dass er nicht glaube, dass irgendeine Kirche oder ein Christ eine unterstützende Position zu Kriegen und Tötungen einnehmen könne.
Kirchen seien aufgerufen, "Friedensstifter zu sein und das Leben zu verteidigen und zu schützen", sagte er laut der ÖRK-Mitteilung. Wörtlich habe Kyrill gesagt: "Krieg kann nicht heilig sein."
Kyrill habe hinzugefügt, dass wenn man sich selbst und sein Leben verteidigen müsse oder sein Leben für andere geben müsse, sähen die Dinge anders aus. "Wir haben so viele Beispiele in unserer christlichen Geschichte", habe er gesagt. "Dennoch müssen wir als Friedensstifter alle Anstrengungen unternehmen, um durch Dialog Frieden zu schaffen und jeden Konflikt oder jede Gewalt zu vermeiden."
Die Kirchen dürften "nicht Öl ins Feuer gießen", habe er betont. "Im Gegenteil, wir müssen alles tun, was in unserer Macht steht, um das Feuer zu löschen. In dieser Hinsicht hat der Ökumenische Rat der Kirchen eine sehr wichtige Funktion."
Der Patriarch gilt als enger Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin und hat dessen Angriffskrieg in der Ukraine unterstützt. Kyrill machte den Westen für den Ausbruch des Konflikts verantwortlich.
ÖRK-Generalsekretär Sauca unterstrich bei dem Treffen "die Besorgnis" der Mitgliedskirchen angesichts des Krieges zwischen Russland und der Ukraine. Sauca wies auf die Erklärungen hin, in denen der ÖRK den Krieg und die Gewalt verurteilten. Die Delegierten der russisch-orthodoxen Kirche hätten an den Erklärungen mitgewirkt. Die ÖRK-Vollversammlung, die im August und im September in Karlsruhe stattfand, hatte Putins Krieg angeprangert.
Die russisch-orthodoxe Kirche ist das größte Einzelmitglied im ÖRK. Der ökumenische Dachverband umfasst 352 Mitgliedskirchen. Sauca hatte Kyrill in der Patriarchen-Residenz besucht, das Treffen fand bereits am Montag statt.