Pavillon des Ehrengastes Spanien der Frankfurter Buchmesse
© Sebastian Christoph Gollnow/dpa
Bunt ist der Pavillon des Ehrengastes Spanien der Frankfurter Buchmesse. Die weltweit größte Buch-Ausstellung will auch politische Zeichen setzen.
Auftakt der Buchmesse Frankfurt
Buchhandel will mehr Unterstützung durch Politik
Zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse hat der deutsche Buchhandel mehr politische Unterstützung in Zeiten der Krise gefordert: Die instabile Welt- und Marktlage stelle die Branche nach zwei Jahren Corona-Pandemie nun vor neue große Herausforderungen.

Die Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Karin Schmidt-Friderichs, sagte am Dienstag in Frankfurt am Main, die Branche brauche dringend ausgleichende Maßnahmen durch die Politik, damit sie ihrem gesellschaftlichen Auftrag weiterhin in gewohnter Weise nachkommen könne.

Schmidt-Friderichs betonte, Verlage und Buchhandlungen wollten gerade in unsicheren Zeiten eine umfassende Versorgung mit Literatur, Sach- und Fachinformationen gewährleisten. Die Buchbranche habe sich in den vergangenen beiden Jahren der Pandemie als erstaunlich widerstandsfähig erwiesen.

Die 74. Frankfurter Buchmesse sollte am Dienstagabend von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und dem spanischen König Felipe VI. als Vertreter des Ehrengastlandes eröffnet werden.

Bis Sonntag präsentieren rund 4.000 Aussteller aus 95 Ländern ihre Produkte in Frankfurt. In diesem Jahr ist auch wieder Publikum zugelassen. Erstmals werden die Tore der Buchmesse schon am Freitag für Publikum geöffnet. Auch der Buchkauf ist ab dann schon möglich.

Selenskyi virtuell dazugeschaltet

Buchmessen-Direktor Juergen Boos sagte, die persönliche Begegnung sei so wichtig wie nie. Denn Präsenz helfe gegen Polarisierung. Die weltweit größte Buch-Ausstellung will auch politische Zeichen setzen. So soll der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Donnerstagmittag virtuell zur Europäischen Verlegervereinigung sprechen. Auch seine Frau Olena Selenska nimmt am Samstag an einer Talkrunde teil.

Die Buchmesse wolle ukrainischen Autoren ein Forum bieten, sagte Schmidt-Friderichs. Auch russische Exilanten sollen zu Wort kommen. Schmidt-Friderichs drückte auch ihre Solidarität mit den Menschen im Iran aus, die derzeit gegen das Regime protestieren.

Ehrengastland Spanien ist mit einer Delegation von rund 200 Autorinnen und Autoren sowie Kulturschaffenden vertreten. Laut Veranstalter kommen zwei Drittel der 4.000 Aussteller aus dem Ausland. 320 Aussteller schickt das Gastland Spanien.

Das Bookfest begleitet mit rund 60 Veranstaltungen in Frankfurt die Buchmesse. Zu Gast ist etwa die US-amerikanische Krimi-Autorin Donna Leon, die für ihre Geschichten über den venezischen Commissario Guido Brunetti bekannt ist.

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