"Wir sehen in der Prostitution ein Geschäft gegen Würde und Menschenrechte", sagte die Vizepräsidentin des Katholischen Deutschen Frauenbunds, Sabine Slawik, laut Mitteilung in Köln. Gerade Frauen in der Prostitution benötigten unterschiedliche Hilfen und Unterstützung.
Slawik nannte Ausstiegsprogramme und eine bundesweit flächendeckende finanzielle Sicherung von Organisationen, die Frauen innerhalb Deutschlands oder in den Heimatländern beraten und betreuen, wenn sie von Zwangsprostitution und Gewalt betroffen sind.
Der Frauenbund forderte die Einführung des sogenannten Nordischen Modells auch in Deutschland, in dem Käufer von Sexdienstleistungen bestraft werden. Der Bund lehne eine Praxis ab, in der größtenteils Männer dieses System als Freier durch den Kauf von Sexleistungen betrieben oder davon als Zuhälter und Bordellbetreiber finanziell profitierten.
"Die Bezahlung des sexuellen Zugangs zum Körper einer anderen Person stellt eine Form sexueller Gewalt dar und ist oftmals mit der Ausnutzung von Frauen in Notsituationen verbunden", betonte Slawik. Prostitution ist in Deutschland legal. Zwangsprostitution und Menschenhandel hingegen stehen unter Strafe. In Schweden ist der Kauf von sexuellen Dienstleistungen verboten, der Verkauf hingegen wird nicht bestraft.