Der 25-jährige Malte C. habe Zivilcourage gezeigt und einen Konflikt schlichten wollen, erklärte Bürgermeisterin Angela Stähler (CDU) in der Kapelle auf dem Waldfriedhof Lauheide. Er sei mutig dazwischen gegangen und habe das mit seinem Leben bezahlt. Das Geschehen sei eine Aufforderung an die Gesellschaft, sich für noch mehr Mitmenschlichkeit und Toleranz einzusetzen.
Der Tod des jungen Mannes, der am 27. August am Rande des Christopher-Street-Day-Festes in Münster tödlich verletzt wurde, hatte bundesweit Bestürzung ausgelöst. Der Transmann war brutal niedergeschlagen worden und an den Folgen der Verletzungen in einem Krankenhaus gestorben. Der Mann soll eingeschritten sein, als ein anderer Mann Frauen lesbenfeindlich beleidigt hat. Ein Tatverdächtiger befindet sich in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Körperverletzung mit Todesfolge vor.
Malte C. habe sich auf den schwierigen Weg zu seiner geschlechtlichen Identität gemacht, erklärte Adrian K. Schäper vom Verein Trans-Inter-Münster. Gerade als er den ersten Schritt dahin erfolgreich absolviert hätte, sei er aus dem Leben gerissen worden. Malte C., der vom 6. bis 19. Lebensjahr in einer Pflegefamilie gelebt habe, habe mit seiner fröhlichen Art viele angesteckt.
Sabine Heise und Thomas Roggatz von der Queergemeinde Münster äußerten in ihrem spirituellen Anstoß die Hoffnung auf eine "Welt ohne Queerfeindlichkeit", die offen und tolerant gegenüber allen Menschen sei.
Die Trauerfeier endete mit einem Gang zu dem Urnengrab. Dort war der junge Mann am Vormittag im engsten Familien- und Freundeskreis beerdigt worden. Zahlreiche Bürger, Vereine und Institutionen Münster waren einem Aufruf gefolgt, am Tag der Beisetzung aus den Fenstern von Geschäften, Firmen und privaten Wohnungen Regenbogenflaggen zu hängen.
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