In einer Welt mit heftigen Krisen und Kriegen sei die Queen für viele Menschen "ein beruhigender, lebenserfahrener Anker" gewesen. Gleichzeitig würden in der Gesellschaft Alte oft als überflüssig gesehen, beklagte Käßmann.
Die Einsamkeit im Alter sei meist groß, Kinder hätten keine Zeit, Enkel schon gar nicht: "Wer braucht denn jemanden, der nichts mehr kann als zuhören, wenn andere in hohem Tempo im Internet, auf Twitter und Instagram unterwegs sind?"
"Die Trauer um die Queen zeigt: Da ist Umdenken gefragt!", schrieb die frühere hannoversche Landesbischöfin. Eine Gesellschaft brauche die jungen Leistungsfähigen. "Aber wir brauchen auch diejenigen mit Lebenserfahrung und Altersweisheit, die einfach da sind, zuhören können und Humor haben. Sie verdienen unseren Respekt."
Königin Elizabeth II. war am 8. September im Alter von 96 Jahren gestorben. Heute, am 19. September wird sie nach einem Staatsbegräbnis in der Londoner Westminster Abbey auf Schloss Windsor beigesetzt.