Das bunte Glasfenster der am Jakobsweg gelegenen Pilgerkirche zeigt Menschen, die sich auf den Weg zu Jesus am Kreuz machen. Wegen Krankheit konnte Glööckler selbst nicht anwesend sein. Der für seine schillernde Persönlichkeit bekannte Künstler sei seinem Motto, die Welt etwas schöner und das Leben etwas leichter machen zu wollen, treu geblieben, erläuterte die Kirchengemeinde Binzen-Rümmingen. Das Fenster lade die Betrachter zu einer inneren Pilgerreise ein.
"Man soll sich auf den Weg machen. Auf den Weg zu Gott, zur Erleuchtung, zu Jesus", hatte Glööckler vorab zu seinem Kunstwerk erklärt. Einen vorgeschriebenen, exklusiven Weg zu Gott gibt es nach Ansicht des Künstlers jedoch nicht. Vielmehr müsse jeder seinen eigenen Weg zu Gott finden. Das Kirchenfenster solle Hoffnung wecken und trösten. "Apokalypse und Leid gibt es da draußen schon genug", so Glööckler.
"Harald Glööckler träumt von einer Kirche, in die frischer Wind und Licht kommt", sagte die badische evangelische Landesbischöfin Heike Springhart dem Evangelischen Pressedienst (epd). Das von ihm gestaltete Kirchenfenster und die Menschen, die sich davon begeistern ließen, seien in diesem Sinne "eine ziemlich frische Brise".
Das Kirchenfenster sei ein Brückenschlag zwischen der alten historischen Pilgerkirche und einer zeitgemäßen Verkündigung, sagte der frühere Pfarrer der Kirchengemeinde Binzen-Rümmingen, Dirk Fiedler, der die Aktion initiiert hatte. Es bringe ein "Leuchten in den Raum und vereinigt gleichzeitig die zentralen Inhalte unseres Glaubens in sich".
Glööcklers Markenzeichen ist ein Kronenmotiv, das oft von dem Schriftzug "POMPÖÖS" ergänzt wird. Der Designer hat bereits einen Schmuckschuber für die Lutherbibel 2017 entworfen und ein Buch über Reformbedarf bei beiden großen Kirchen geschrieben.