Mit knapper werdenden Mitteln werde die Anzahl der persönlichen Begegnungen wohl auch zukünftig eher weniger werden, vermutete die Sozialpädagogin. Auf Dauer seien aber auch Treffen in Präsenz wichtig. "Das ist noch mal anders, als nur die kleinen Kacheln vor sich am Computer zu sehen." Penzel sprach am Sonnabend auf einer Tagung zu den weltweiten ökumenischen Partnerschaften der braunschweigischen Landeskirche.
Angesichts von trennenden weltweiten Konflikten und Krisen, der Klimaveränderung oder Rassismus, seien die weltweiten ökumenischen Partnerschaften wertvoll und wichtig, betonte Penzel. "Es geht darum, uns dessen bewusst zu werden und gemeinsam einen Gegenpol zu negativen Strömungen zu setzen." Durch die Verschiedenheit der Kirchen und Gemeinden entstünden durch die Partnerschaften kulturelle Lerngemeinschaften.
Auch die Jugendlichen profitierten durch Austauschmöglichkeiten wie dem Programm "weltwärts" von dieser Lernerfahrung. Die Corona-Pandemie habe viele dieser Programme erst einmal unterbrochen, bedauerte die Referentin. Allerdings hätten sich auch die Jugendlichen insgesamt vermehrt digital vernetzt. Andere Gruppen hätten etwa ein Jugendcamp oder ein Friedenscamp online veranstaltet. "Die Jugendlichen haben online gearbeitet, gespielt, sich über das Leben erzählt und sich darüber kennengelernt." Diese Kontakte seien ebenso lang anhaltend und ermöglichten den Teilnehmern beispielsweise aus Brasilien oder Afrika, sich regelmäßiger online zu treffen.
Bei der Tagung in Braunschweig werden den Angaben zufolge unter anderem Gäste aus Namibia und Japan erwartet. Außerdem pflegt die Landeskirche Partnerschaften zu Kirchen in England, Tschechien und Indien. Zur Diözese Blackburn in England und zur Kirche in Namibia pflegt die Landeskirche bereits seit 25 Jahren regelmäßige Kontakte, zur "Tamil Evangelical Lutheran Church" in Indien schon seit 50 Jahren.