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Am 12. Mai 2012 findet die erste virtuelle Konferenz zum Thema "ökologisch&gerecht" statt.
Chat-Konferenz über Ökologie und Gerechtigkeit
Die ganze Welt soll diskutieren: Wie kann ökologische Gerechtigkeit aussehen? Dieser Frage will der Lutherische Weltbund (LWB) nachgehen und lädt zur ersten virtuellen Konferenz zu diesem Thema ein.
12.05.2012
Franziska Fink

„ökologisch&gerecht“ – so lautet das Thema der virtuellen Konferenz am 12. Mai 2012 zu der der Lutherische Weltbund (LWB) einlädt. "Wir wollen deutlich machen, dass Umweltfragen nicht nur einfach Umweltfragen sind. Von der Zerstörung der Umwelt, die gerade wir im Norden der Welt verursachen, sind viele Menschen direkt betroffen", erklärt Organisator Roger Schmidt, Jugendreferent des LWB, den Ausgangspunkt der Konferenz.

Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine globale Gemeinschaft von christlichen Kirchen lutherischer Tradition. 1947 in Lund, Schweden, gegründet zählt er inzwischen 145 Mitgliedskirchen in 79 Ländern weltweit, denen über 70 Millionen ChristInnen angehören. Er handelt als Organ der Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. Kommunikation, ökumenische und interreligiöse Beziehungen, Menschenrechte, humanitäre Hilfe, Theologie und verschiedene Aspekte der Missions- und Entwicklungsarbeit.

Nicht nur die Natur und Tiere wären bedroht, sondern auch Menschen direkt. "Beim Klimawandel sieht man das z.B. in Bangladesch oder an den Dürrekatastrophen im letzten Jahr und dieses Jahr in Afrika", unterstreicht Schmidt. Von daher sei Umweltschutz nicht nur Schutz für die Umwelt, sondern es gehe auch um Gerechtigkeit für Menschen.

Experten aus aller Welt

Für die Konferenz konnten Experten aus der ganzen Welt gewonnen werden. Hauptredner werden Dr. Kumi Naidoo aus Südafrika sein, geschäftsführender Direktor der Umweltorganisation Greenpeace International, und Esther Hinostraza Ricaldi aus Peru, Mitbegründerin des Nationalen Zentrums für im Bergbau tätige Frauen.

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Neben den Hauptvorträgen wird es auch zwei Bibelstudien und 16 sogenannte "Webinars", also Web-Seminare, geben. "Hier gehen wir dann in die Einzelthemen, z.B. was bedeutet der Klimawandel für die Ausbreitung von Krankheiten. So ist etwa Malaria wieder auf dem Vormarsch", erläutert Schmidt. Aber auch zu Katastrophenpräventionen oder dem theologischen Verständnis ökologischer Gerechtigkeit soll live im Chat diskutiert werden.

Vorbereitung auf Rio+20

Das virtuelle Symposium versteht sich auch als Vorbereitung auf die Konferenz der Vereinten Nationen über nachhaltige Entwicklung in Rio de Janeiro im Juni, kurz auch Rio+20 genannt. "Unseren Mitgliedskirchen im Lutherischen Weltbund haben großes Interesse im Vorfeld von Rio+20 signalisiert", sagt Schmidt. Bereits mehr als 300 Teilnehmer aus allen Kontinenten haben sich für die LWB-Konferenz angemeldet.

Der LWB entschied sich für das Experiment "virtuelle Konferenz" nicht nur aus finanziellen Gründen, sondern will auch umweltpolitisch damit ein Zeichen setzen – wenn keiner der Teilnehmer anreisen muss, gibt es auch weniger Kohlendioxid-Ausstoß. Vor allen Dingen aber möchte der LWB anstoßen, dass Themen rund um ökologische Gerechtigkeit stärker in den Mitgliedskirchen des LWB und auf der ganzen Welt wahrgenommen und diskutiert werden. Die Konferenz beginnt am Samstag um 13 Uhr mitteleuropäischer Zeit, anmelden kann man sich hier.