In der Innenstadt-Kirche Unser Lieben Frauen werde zur Pride-Demo um Uhr elf ein ökumenischer Gottesdienst beginnen, teilte die Kirche mit. Dabei gehe es um die Frage, "wie man von anderen Menschen angesehen wird und angesehen werden möchte".
Durch die Teilnahme am Gottesdienst und an der anschließenden Christopher Street Day-Demo solle ein "Zeichen für Vielfalt, Fairness und Toleranz" gesetzt werden. Zudem wollen die beteiligten Gemeinden und kirchlichen Einrichtungen mit der Regenbogenflagge ihre christliche Überzeugung bekräftigen: "Jeder Mensch ist ein Geschenk Gottes, ungeachtet des kulturellen Backgrounds, der Lebensform oder der Identität."
Gleichzeitig verurteile die Bremische Evangelische Kirche menschenverachtende, homo- und transphobe Haltungen und zeige sich solidarisch mit allen Menschen, unabhängig von ihrer sexuellen Identität. Inzwischen gebe es in der Kirche die Trauung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften, queere Familien im Pfarrhaus sowie eine Akzeptanz der Vielfalt der Lebensformen.
Beim Bremer Christopher Street Day ist ein Demo-Zug geplant, der um 12 Uhr am Altenwall (Ecke Stadtbibliothek) Richtung Hauptbahnhof startet. Von dort soll es auf einer kreisförmigen Route wieder zurück zum Altenwall gehen. Nach dem Demo-Zug werde es eine weitere Versammlung und eine Kundgebung geben, hieß es.
Der Christopher Street Day erinnert an den ersten bekanntgewordene Protest von Homosexuellen gegen Polizeiwillkür in der New Yorker Christopher Street im Stadtteil Manhattan am 28. Juni 1969. Damals wehrten sich Schwule und Transvestiten, die eine Bar in der Straße besuchten, gegen die Drangsalierung durch die Polizei. Mittlerweile werden in vielen deutschen Städten jedes Jahr die Demo-Paraden gefeiert.