Ernst-Thälmann-Denkmal
© epd-bild/Juergen Blume
14 Meter hoch und 15 Meter breit ist das Ernst-Thälmann-Denkmal des sowjetischen Künstlers Lew Kerbel. Es steht im Berliner Viertel Prenzlauer Berg. Ernst Thaelmann, Stalin-treuer KPD-Vorsitzender in der Weimarer Republik, wurde von den Nazis in Buchenwald ermordet.
Zwischen Ideologie und Identität
DDR-Denkmäler wichtig für Geschichtsverständnis
Denkmäler aus DDR-Zeiten sind nach Meinung von Brandenburgs Landeskonservator Thomas Drachenberg bedeutend für Geschichtsverständnis und Identität. Bei der derzeit laufenden Erfassung baubezogener DDR-Kunst in Brandenburg gehe es nicht nur um die Denkmalliste und den Substanzerhalt, "sondern auch um Geschichte und Geschichten".

Die Kunst am Bau spiegele zudem das Verhältnis zwischen Diktatur und Künstler. Zugleich sei der Erhalt von Denkmälern ein Beitrag zur Bewahrung von Identität, sagte Drachenberg dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Wünsdorf.

Während Kunst am Bau in der DDR anfangs "sehr stringent im Sinne der ideologischen Vorgaben" umgesetzt worden sei, habe sich dies später geändert, sagte Drachenberg: "Gegen Ende war die DDR schwach und die ideologischen Fliehkräfte daher sehr stark." Die SED habe "den künstlerischen Inhalt nur noch rudimentär im Griff" gehabt.

Bei der aktuellen Erfassung von DDR-Baukunst werde auch deren Zustand ermittelt. "So wissen wir nicht nur, welche Schätze wir haben, sondern kennen auch den Handlungsbedarf", sagte Drachenberg. "So hoffen wir, aus der scheinbar unendlichen Schleife aus Nicht-Wissen und unwiederbringlichem Verfall beziehungsweise Abriss aussteigen zu können."

"Brunnen der Generationen" des Bildhauers Rolf Biebl auf dem Helene-Weigel-Platz vor dem Rathaus im Berliner Ortsteil Marzahn ist ein Stück DDR Geschichte.