In Norwegen herrscht Fassungslosigkeit über den Anschlag. Ein 42-jähriger Mann iranischer Herkunft schoss am Abend vor der großen Pride-Parade der Homosexuellen in einem Club um sich. In der LGBTQ-Bar starben mindestens zwei Menschen, es gab viele Schwerverletzte.
Norwegens Premier drückte den Angehörigen der Opfer sein Mitgefühl aus. Der Nachrichtenagentur NTB sagt er: "Wir wissen noch nicht, was hinter dieser schrecklichen Tat steckt, aber den queeren Menschen, die Angst haben und trauern, möchte ich sagen, dass wir mit euch zusammenstehen."
Zwei Waffen sichergestellt
Zivilisten überwältigten einen Mann nach der Tat, der auch im Inlandsgeheimdienst bekannt gewesen sei. Der mutmaßliche Täter war schon zuvor durch Drohungen aufgefallen. Offenbar schloss er sich einem islamistischen Netzwerk an. Der mutmaßliche Täter soll in der Vergangenheit auch psychische Probleme gehabt haben, heißt es nach Angaben der Ermittler.
Auf einer Pressekonferenz berichtete der Polizeichef, dass eine automatische Waffe und eine Handfeuerwaffe am Tatort sicher gestellt wurden. Er sprach von einem möglichen "Hassverbrechen". Die Gay-Parade wurde von den Veranstaltern abgesagt.
Berlin zeigt Solidarität
Unterdessen hat Berlin angekündigt, das Brandenburger Tor in Berlin als Zeichen der Solidarität mit den Opfern am Sonntagabend in den Regenbogenfarben anzustrahlen. "Unser Mitgefühl ist bei den Menschen in Oslo, die Opfer eines homophoben und queerfeindlichen terroristischen Anschlags geworden sind", erklärte Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) in der Hauptstadt.
Berlin stehe als Regenbogenhauptstadt an der Seite der Menschen in Oslo und ganz Norwegen, die trauern. "Wir werden immer für die Freiheit kämpfen und den Feinden der Demokratie und unserer Werte entgegentreten", erklärte Giffey. Das Brandenburger Tor soll ab etwa 22 Uhr in den Regenbogenfarben angestrahlt werden.