"Aus heiterem Himmel kann einen das Leben richtig schrecklich erwischen. Wie aus dem Nichts", sagte Kopp am Samstagabend laut Manuskript in seiner Predigt in der katholischen Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Partenkirchen.
"So etwas Sicheres wie ein Zug, der auf Schienen fährt. Der entgleist doch nicht einfach so", sagte Kopp. Das habe er sich niemals vorstellen können. Aber so sei das Leben. Neben dem Schönsten im Leben, wie Ferien, Freiheit, Urlaub oder Einfach-so-aus-dem-Zug-schauen, trete das Grausame. "Mitten in die feinsten Momente des Lebens knallt das schreckliche, beschissene Leben." Und man könne nichts machen und es nicht verhindern.
Bei dem Zugunglück am 3. Juni in Burgrain waren fünf Menschen ums Leben gekommen. Der Zug war am letzten Schultag vor den Pfingstferien aus noch ungeklärten Gründen entgleist. Ein 14-jähriger Junge werde nicht mehr erwachsen werden, sagte Kopp. Zwei junge ukrainische Frauen seien dem Krieg entflohen und im Zug gestorben. Ihre Kinder seien nun Halbwaisen. Dazu kämen zwei getötete Frauen aus Wiesbaden und dem Landkreis München.
Zugleich dankte Kopp den Einsatzkräften und Helfern. Von der Alarmierung bis zur Rettung des letzten Menschen aus dem Zug habe alle bestens geklappt, jetzt auch die Aufräumarbeiten. Wichtig seien nun Menschen, mit denen man reden könne, "die mich und meine Not und meine Sorgen aushalten". Denn: "Wo geht Ihr hin mit Eurer Not? Was macht Ihr mit den Bildern vom vergangenen Freitag?" Dafür brauche es gute Orte.
An dem ökumenischen Gottesdienst nahmen auch der Münchner Erzbischof Reinhard Marx sowie mehrere Ortspfarrer teil. Außerdem wurden Vertreter der bayerischen Staatsregierung erwartet, unter ihnen auch Innenminister Joachim Herrmann (CSU).