"Manche idealistischen Vorstellungen müssen sich an der Realität dessen, was jetzt als Aggressionskrieg geschieht, messen lassen", sagte er am Montag in Berlin mit Blick auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine. Wenn der Eindruck entstehe, jeder Krieg könne allein mit zivilen Mitteln gelöst werden, "ist das zu ideal gedacht", sagte Felmberg.
Die Evangelische Militärseelsorge feierte am Montag ihr 65. Jubiläum. Auf dem Programm stand unter anderem ein Festgottesdienst in Potsdam und eine anschließende Feierstunde mit Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD).
Ein Land, das von einem Aggressor überfallen werde, habe das Recht, sich zu verteidigen, sagte Felmberg. Völkerrechtlich sei dabei Hilfe geboten. Diskussionen um dieses Thema seien in den vergangenen Jahren vernachlässigt worden, weil davon ausgegangen wurde, dass in Europa Frieden herrsche.
Mit Fakten und Argumenten ist es laut dem Militärbischof gelungen, anfänglich verbreitete Ängste bei Familien von Bundeswehrangehörigen vor einem Übergreifen des Kriegsgeschehens auf Deutschland zu beruhigen. Die Nato werde nicht Teil des Kriegsgeschehens in der Ukraine, betonte Felmberg. Gleichwohl seien seit Kriegsbeginn am 24. Februar Anfragen von Kriegsdienstverweigerern gestiegen.