Auch wenn es einem das Herz breche, ein verhungerndes Kind zu sehen: "Wir dürfen nicht wegsehen. Die verzweifelten Kinder dieser Welt brauchen unsere Hilfe genauso wie die Geflüchteten, die wir aufnehmen", forderte die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) mit Bezug auf Warnungen des Kinderhilfswerks Unicef. Danach wird befürchtet, dass 2022 noch viel mehr Kinder verhungern als in den letzten Jahren.
Dies sei "eine grausame Entwicklung", fügte Käßmann hinzu. "Das Leben vieler von Mangelernährung ausgezehrter Kinder etwa im Jemen, in Afghanistan, am Horn von Afrika hängt am seidenen Faden" während wegen des russischen Angriffskrieges gleichzeitig bis zu 30 Millionen Tonnen Getreide in der Ukraine festhängen, so die frühere hannoversche Landesbischöfin.
Käßmann würdigte den Einsatz der Landwirte in der Ukraine, die weiter säen und ernten wollen: "Und das auch, obwohl viele Feldarbeiter inzwischen bei den kämpfenden Truppen sind." Die Theologin begrüßte zudem, dass die DB Cargo über eine Schienenbrücke Getreide zu den Häfen an der Nordsee und der Adria transportieren will. Damit sei ein wenig Hoffnung in Sicht.