Kyrill gehöre zu den "geistigen Brandstiftern" und "Rechtfertigern des Vernichtungskrieges", sagte die evangelische Theologin am Sonntag in Mannheim. "Unerträglich die Lügen, Rechtfertigungen und Gotteslästerungen, die von einer christlichen Kanzel gepredigt werden."
Nachdem ein Appell des Weltkirchenrats an Patriarch Kyrill, sich vom dem "verbrecherischen Krieg" zu distanzieren, wirkungslos geblieben sei, forderte die frühere Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentags nun Konsequenzen. "Was es jetzt braucht, ist ein deutliches Zeichen - wie zum Beispiel den Ausschluss der russisch-orthodoxen Kirche aus der Weltgemeinschaft der Kirchen", sagte Ueberschär laut Predigtmanuskript.
Ein solcher Ausschluss träfe zwar auch die "mutigen Priester und Gläubigen", die unter Lebensgefahr gegen den Krieg protestierten. Diese hätten aber eine klare Haltung und "ein deutliches Zeichen unsererseits" gegen den Aggressor verdient. "Das sind wir den Ukrainerinnen, der russischen Zivilgesellschaft, den Jüdinnen und Juden in Europa als Kirchen schuldig", so Ueberschär. Wenn die Vollversammlung des Weltkirchenrats im Sommer in Karlsruhe stattfinde, dürfe sie Patriarch Kyrill keine Bühne bieten.
Mit der Predigtreihe "Ungehaltene Predigten ungehaltener Frauen" erinnert die Mannheimer Citykirche Konkordien an die Frauenordination in der badischen Landeskirche vor 50 Jahren. Die Predigtreihe in der Citykirche Konkordien findet vom 24. April bis zum 5. Juni immer sonntags statt. Zu den Predigerinnen zählen auch die neue badische Landesbischöfin Heike Springhart und Kristin Jahn, Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentags.