Das, was von dem Krieg bekannt werde, erschrecke und entsetze. "Jeden Tag kommen noch mehr grausame Nachrichten", sagte Brauer mit Blick auf den anhaltenden Krieg und die Gräueltaten, "wir bitten Gott um sein Erbarmen, dass er Frieden gebe". Noch sei es "nicht soweit, noch soll das Kreuz getragen werden. Das wollen wir nicht annehmen, das können wir nicht begreifen", sagte der Bischof.
Der in St. Petersburg lebende Brauer hatte nach dem Angriff auf die Ukraine in einer Predigt scharfe Kritik an der russischen Staatsführung geübt und den Krieg verurteilt. Im März war er mit seiner Familie nach Deutschland geflohen, weil er nach eigenen Aussagen zunehmend bedroht wurde und sich Repressalien ausgesetzt sah.
Er sehe "den großartigen und vielfältigen Einsatz" der Kirchen in Deutschland. "Das sind starke Zeichen der Solidarität", sagte Brauer. Es bleibe die Hoffnung, "dass wir nicht untergehen, sondern leben".
Brauer ist seit 2011 Bischof der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland und seit 2014 Erzbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Russland mit Sitz in St. Petersburg.
Mit Beratungen zur weltweiten Ökumene ist am Samstag in Dresden die Tagung der Synode der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens fortgesetzt worden.