"Es gibt einen Weg aus dieser Aggressionsspirale", sagte der Ex-Diplomat dem Berliner "Tagesspiegel". Europa und die USA dürften die jüngste Entwicklung nicht als unumkehrbar begreifen, als sei sie ein unüberwindbarer Graben zwischen Russland und dem Westen.
Egeland fordert dazu auf, die Vereinten Nationen für Bemühungen um eine Beendigung des Konflikts zu nutzen. "Das Gute ist, dass es durch die UN immer noch Räume gibt, in denen Gespräche möglich sind und alle wichtigen Akteure an einem Tisch sitzen", betonte der 64-Jährige. "Es gibt Kontakt und das ist unglaublich wichtig." Die Vereinigten Staaten und die Europäer, die längst Partei ergriffen hätten, sollten die Vereinten Nationen als neutralen Akteur nutzen. In diesem Rahmen könnten Waffenstillstände und Friedensgespräche zur Konfliktlösung ausgehandelt werden.
Egeland leitet den Norwegischen Flüchtlingsrat. Er war den Angaben zufolge Staatssekretär im norwegischen Außenministerium, verhandelte zwischen Israel und den Palästinensern sowie im Rahmen der Vereinten Nationen in zahlreichen anderen Konflikten.