"Wir sind zutiefst bestürzt", erklärte die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora auf Twitter. Romantschenko sei bereits am 18.3. bei einem Angriff auf sein Wohnhaus getötet worden, teilte die Stiftung unter Berufung auf Angehörige mit. Der 96-Jährige war Vizepräsident des Internationalen Komitees Buchenwald-Dora.
Romantschenko habe in einem mehrstöckigen Gebäude gewohnt, das von einem Geschoss getroffen worden sei, hieß es weiter unter Berufung auf eine Enkelin. Er habe die Lager Buchenwald, Peenemünde, Dora und Bergen-Belsen überlebt und sich intensiv für die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus eingesetzt, erklärte die Stiftung.
Der thüringische Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) reagierte entsetzt auf die Nachricht vom Tod Romantschenkos. "Das macht mich fassungslos", erklärte er. "Die Nationalsozialisten haben es nicht geschafft, diesen großen Menschen zu brechen, ihn zu töten - sehr wohl aber das System Putin mit seinem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg auf die Ukraine."
Mit einer Schweigeminute hat der Bundestag am 22.3. Boris Romantschenkos gedacht. "Sein Tod mahnt uns: Alles uns Mögliche zu tun, um diesen grausamen Krieg zu stoppen und den Menschen in der Ukraine zu helfen", sagte Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne). Sein Tod erinnere daran, "dass Deutschland eine historische Verantwortung auch für die Ukraine trägt".
Auch das Internationale Auschwitz-Komitee hat sich tief bestürzt über den Tod Romantschenkos geäußert. "Für Überlebende des Holocaust ist der Tod ihres Leidensgenossen Boris Romantschenko endgültig zum Fanal eines verbrecherischen Krieges geworden, den Putin tagtäglich in die Ukraine trägt", erklärte der Exekutiv-Vizepräsident des Komitees, Christoph Heubner.