Eine Impfpflicht nur für bestimmte Berufsgruppen setze diese besonders unter Druck, argumentierte Lenke. Gleichwohl halte es die Diakonie aus berufsethischen Gründen nach wie vor für wichtig, "dass medizinisches und Pflegepersonal mit ihrer Impfung anvertraute Menschen so gut es geht schützen". Die einrichtungsbezogene Impfpflicht gilt ab dem 16. März für Menschen, die in Gesundheitsberufen arbeiten, also etwa in Krankenhäusern, Pflegeheimen, Arztpraxen, Behinderten-Einrichtungen oder bei Rettungsdiensten.
Die Diakonie in Niedersachsen hatte im Februar eine nicht repräsentative Umfrage unter ihren Mitgliedseinrichtungen gestartet. Die Rückmeldungen ergaben, dass es dort im Durchschnitt 3,9 Prozent ungeimpfte Mitarbeitende in Pflegeberufen gibt. Ein Großteil der Ungeimpften wolle sich auch weiterhin nicht impfen lassen.
Die Gründe für die Ablehnung reichten von religiösen Gründen über das Warten auf den neuen Protein-Impfstoff Novavax oder der Skepsis wegen Nebenwirkungen bis hin zu einer generellen Ablehnung einer Impfung. Allerdings hätten bislang nur wenige Mitarbeitende wegen der Impfpflicht gekündigt.