Annette Kurschus im Porträt
© EKvW/Barbara Frommanns
Die EKD-Ratsvorsitzende, Annette Kurschus, sagte im Interview, die Ukraine brauche "mehr als unser Mitgefühl und unsere Gebete".
Ukraine-Krieg
Kurschus lehnt Waffenlieferungen nicht ab
Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, zeigt Verständnis für Waffenlieferungen in die Ukraine, mahnt aber gleichzeitig zur Zurückhaltung.

Die Ukrainer "brauchen mehr als unser Mitgefühl und unsere Gebete", sagte Kurschus den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag). Ihr Land sei willkürlich und bösartig überfallen worden, sie hätten das Recht, sich zu verteidigen. "Wer bin ich, ihnen ins Gesicht zu sagen, sie sollten dazu Pflugscharen benutzen."

Dennoch sei sie nach wie vor der Überzeugung, dass Waffen grundsätzlich kein Mittel seien, das den Frieden bringe, betonte die EKD-Ratsvorsitzende. "Ich setze weiterhin auf Diplomatie und möglichst wenig Waffen."

Kurschus unterstrich gleichzeitig, dass Skrupel mit Blick auf Waffenlieferungen an die Ukraine berechtigt seien. "Was geschieht, wenn der Krieg, angereichert mit zusätzlichen Waffen, immer heißer wird?", sagte sie. Man dürfe jetzt nicht glauben, die gesamte Friedensidee sei naiv und nun im Handstreich weggefegt worden.