Die Versetzung der russischen Atomstreitkräfte in Alarmbereitschaft, die der russische Präsident Wladimir Putin am 27.2. ankündigte, sei ein besorgniserregendes Ereignis, erklärte der rheinische Präses Thorsten Latzel dem Evangelischen Pressedienst. "Ich halte es für problematisch, wenn in der aktuellen Krisensituation mit gut begründeten Positionen gebrochen wird - wie etwa der Ablehnung von bewaffneten Drohnen oder von atomarer Abschreckung." Nun gelte es, die völkerrechtswidrige Invasion in der Ukraine zu beenden. "Die Gestaltung einer zukunftsfähigen Friedenspolitik sollte nicht unter Druck erfolgen."
Latzel mahnt zu intensivem Friedensengagement in Deutschland und Europa. "Es ist notwendig, jetzt alles zu tun, was die gewaltsame Aggression der russischen Regierung beendet." Dazu gehörten in der aktuellen Ausnahmesituation neben wirtschaftlichem Druck auch die Stärkung der Ukraine zur legitimen Selbstverteidigung.
"Wir haben erlebt, wie unberechenbar Putin ist. Und deswegen müssen wir sehr wachsam sein", sagte Verteidigungsministerin Christine Lambrecht am 28.2. im Deutschlandfunk.
Die Ministerin sagte, es gelte jetzt "kühlen Kopf zu bewahren". Putin habe einen schnelleren Vormarsch der russischen Truppen in der Ukraine erwartet und müsse jetzt handeln. "Deswegen jetzt diese Gebärden", sagte Lambrecht angesichts dessen, dass der russische Präsident die russischen Atomstreitkräfte in Alarmbereitschaft versetzt hat.
Welche Auswirkungen ein Einsatz von Atomwaffen auch für sein eigenes Land hätte, das wisse auch Wladimir Putin. Daher gehe es jetzt darum, "diese Eskalation nicht weiter zu betreiben".