Auf den Evangelischen Medientagen in Magdeburg warnte Huber am Mittwoch vor einer "umfassenden Vergötterung des Netzes". Die Gesellschaft dürfe sich den neuen Medien nicht ausliefern. Das Schlüsselproblem des Medienzeitalters sei eine vollkommene Diskrepanz zwischen den technischen Möglichkeiten und dem, und was von den Menschen verarbeitet werden könne.
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"Facebook soll man nutzen, auch kirchlich", sagte der frühere Berliner Bischof. Es ersetze aber nicht das persönliche Gespräch mit Freunden. Er bedauerte, dass sich die Kirche an der kritischen Diskussion um das soziale Netzwerk kaum beteiligt habe. Huber hatte im Januar sein Konto bei Facebook gelöscht. Er rufe allerdings nicht grundsätzlich zu einem solchen Schritt auf, sagte er.
Auch für die Kirchen müsse als Grundsatz eine kritische Haltung gegenüber den "Herrschaftsansprüchen" der neuen Medien gelten, betonte Huber. Ebenso wie etwa soziale Neztwerke Alleinsein unmöglich machten, könnten sie auch menschliche Beziehungen entwerten. Die neuen Medien würden die christlichen Kirchen vor bislang beispiellose Herausforderungen stellen. Weil das Medienzeitalter eine Epoche "radikaler Pluralität" sei, müssten die Kirchen stärker klar erkennbar und inhaltlich wahrnehmbar sein.
Kirche soll neue Traditionen stiften
Kirchen seien aufgerufen, neue Traditionen zu stiften und neue Formen der Weitergabe des Evangeliums zu finden. Auch sollten von den Kirchen neue starke Bilder geschaffen werden, denn zu der medial geprägten Welt gehöre "der Kampf um die Vorherrschaft der Bilder".
Das Motto der Medientage lautet diesmal "Buchstaben, Bits und Bites - Kommunikation im digitalen Zeitalter". Eingeladen dazu haben der Evangelische Medienverband in Deutschland (EMVD) und die Vereinigung Evangelischer Buchhändler und Verleger (VEB). Die VEB ist zum ersten Mal beteiligt.