"Wie sich das im Einzelnen praktisch gestalten und rechtlich umsetzen lässt, ist Sache von Juristinnen und Politikern", betonte die Ratsvorsitzende. Sie habe Verständnis dafür, dass die Politik für diese Debatte Zeit brauche.
Eine Impfpflicht zum jetzigen Zeitpunkt würde gegen Omikron indes nicht mehr helfen, sagte Kurschus. Es gehe darum, weiteren Corona-Wellen vorzubeugen. Die Theologin fügte hinzu: "Ich spüre deutlich, dass die Menschen pandemiemüde sind - und dass der Umgang miteinander immer emotionaler wird." Zwei Jahre Pandemie hätten Kraft gekostet. Zugleich beobachte sie aber auch, dass Menschen einfühlsames Verständnis entwickelten und füreinander sorgten. "Es entsteht eine Art von Schicksalsgemeinschaft nach dem Motto: Lasst uns sehen, wie wir gemeinsam gut durch diese belastende Situation kommen."
Mit Blick auf gewaltbereite Corona-"Spaziergänger" sagte Kurschus, solches "Spazierengehen" sei alles andere als hilfreich, um aus der gegenwärtigen Situation herauszukommen. "Diese 'Spaziergänger' pochen auf ihr Recht auf Freiheit - mit Freiheit hat ihre Fundamentalkritik allerdings nichts zu tun", erklärte die Ratsvorsitzende und westfälische Präses. "Wir brauchen jetzt Menschen, die um Vertrauen werben und Verantwortung übernehmen."