"Kirche ist kein Selbstzweck", sagte die Regensburger Studentin am Donnerstagabend bei einer Diskussion über die Zukunft der Kirche. Mit der Rückbesinnung auf vergangene Tage komme man nicht weiter. Kirche dürfe nicht stehen bleiben, mahnte sie und räumte zugleich ein: "Die Kirchenstrukturen schränken das Denken manchmal ein."
Natürlich lese man derzeit häufig, dass die Kirche verschwinde oder dass das Vertrauen in die Kirche, auch in die evangelische, abnehme, sagte sie mit Blick etwa auf das Münchner Missbrauchsgutachten. Sie habe aber auch das Gefühl, dass ihre Kirche zwischen mutigen Aufbrüchen und der Trauer über Dinge, die gerade nicht funktionieren, hin- und herschwanke. Eigentlich müsse das neue Motto "Trial and Error" sein, erklärt Heinrich. Denn so könne man schneller handeln. "Da wo ich Kirche erlebe, gibt es das aber nur an wenigen Stellen."
Als Beispiel für so einen mutigen Aufbruch nannte sie die katholische Initiative #OutInChurch - Für eine Kirche ohne Angst, bei der sich 125 ehrenamtliche und festangestellte Mitarbeiter vor wenigen Tagen als queer outeten. "Ich finde die Aktion nicht nur mutig, sondern inspirierend."
Weiter sagte Heinrich: "Wir als Kirche müssen bei sozialen und ökologischen Aspekten handeln." Dabei sollte der Demokratie-Gedanke, der auf christlichen Grundüberzeugungen fußt, im Vordergrund stehen.
Für eine zukunftsfähige Kirche setzt Heinrich auf neue Formen, etwa das Streamen von Gottesdienste und weitere digitale Angebote. "Wir brauchen Räume, Begegnungsstätten vor Ort, ja, aber ob das in 50 Jahren noch die schwer beheizbare Barockkirche sein wird, zweifle ich an."