Das Denkmal für den Reformator ist seit einigen Wochen regelmäßig Treffpunkt für die sogenannten Spaziergänge von Gegnern der Corona-Maßnahmen. Auch am Montagabend trafen sich dort nach dem Ende der Mahnwache erneut rund 400 Personen zu einer nicht angemeldeten Versammlung.
Vor dem mit Kerzen geschmückten Denkmalspodest hatten die evangelische Dekanin Jutta Herbert und der katholische Dompropst Tobias Schäfer zunächst an die bisher 115 Wormser Corona-Toten erinnert. Herbert appellierte an die Menschen, nicht den Mut zu verlieren: "Das Tal wird ein Ende haben."
Dompropst Schäfer rief dazu auf, denjenigen beizustehen, die in der Pandemie besonders belastet seien. "Wir nehmen wahr: Unsere Gesellschaft ist tief gespalten", sagte er. Gerade jetzt sei das Land aber auf Solidarität angewiesen.
Teilnehmer der Mahnwache sagten dem Evangelischen Pressedienst (epd), sie seien auch gekommen, um ein Zeichen gegen die "Spaziergänge" der Maßnahmen-Gegner zu setzen. Sie wollten deutlich machen, dass die Mehrheit eine andere Meinung habe.