Die Immobilie am Marktplatz ist neben der Evangelischen Stadtkirche und gegenüber dem Rathaus gelegen. Die Diakonie sei sehr dankbar über die ungewöhnliche Erbschaft und "das große Vertrauen, das Frau Dr. Büchner-Schöpf in unsere Arbeit hatte", sagte Diakonie-Direktor Wolfgang Stoll dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Unternehmerin traue der Diakonie zu, sowohl das Modehaus weiterzuführen, die Arbeitsplätze zu erhalten und mit den Erträgen der Erbschaft soziale Projekte in Karlsruhe zu realisieren.
Zu den Wünschen der Erblasserin, wie die Erträge des Erbes verwendet werden sollen, wollte Stoll sich nicht näher äußern. Auch zur Höhe des Erbes wollte er keine Angaben machen. Zuvor hatte die Landeskirche als Aufsichtsbehörde geprüft, ob die Diakonie Karlsruhe das Erbe antreten darf.
Zusammen mit der Geschäftsführung werde die Diakonie an einer Neuausrichtung des 1899 gegründeten Modehauses arbeiten, um es sicher in die Zukunft zu führen, sagte Stoll. Dazu stehe die Diakonie auch in Kontakt mit der Stadt. Ein Verkauf der mehrere Millionen Euro teuren Immobilie sei nicht geplant.
Die kinderlose, promovierte Juristin Büchner-Schöpf war bis 2000 im Bundesministerium für Wirtschaft als Ministerialdirigentin tätig. 2016 wurde sie mit dem evangelischen Stifterpreis geehrt. Für ihren Einsatz für Frauenfragen wurde sie mit dem Bundesverdienstkreuz erster Klasse ausgezeichnet.
Als Unternehmerin hatte sie immer wieder soziale und kulturelle Projekte unterstützt.1989 gründete sie die Melitta-Schöpf-Stiftung, die Seniorenbesuchsdienste organisiert. Dass für Büchner-Schöpf der christliche Glaube wichtig war, zeigte sie auch in ihrem Modehaus. So präsentierten etwa Schaufensterpuppen zu Beginn des Reformationsjahres 2017 nicht nur Festmode, sondern auch die neu erschiene, revidierte Lutherbibel.